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Bücher und Zeitschriften
Nachdrucke von elf Merianstichen neu aufgelegt
Die Region in den Augen des Barock gesehen
Eine Mappe mit elf Merianstichen der Städte Basel. Laufenburg, Liestal. Münchenstein, Rheinfelden,
Bad Säckingen und Waldenburg hat jetzt der Basler Kunsthistoriker und Träger der Johann Peter Hebel-
Gedenkplakette. Beat Trachsler. herausgegeben. Für Geschichtsfreunde bildet sie eine wahre Fundgrube.
Den elf Nachdrucken auf Original-Büttenpapier liegt eine von Trachsler verfaßte Begleitschrift mit
einer ausführlichen Einführung in das Werk Matthaeus Merians des Älteren (1593 bis 1650) bei. "Wer sich
mit dem Werk und dem Leben von Matthaeus Merian einlassen möchte, ist gut beraten, wenn er sich ein
gehäuftes Maß an Muße zuteilt. Denn groß an Umfang und thematischer Vielfalt ist das Werk, das dieser
außergewöhnlich begabte Kupferstecher und Zeichner in rund vier Jahrzehnten geschaffen hat - in
kriegerischer Zeit", heißt es da.
Die Vorlagen zu den Reproduktionen entstammen dem großartigen Kupferstichwerk "Topographia
Germaniae". Zwölf stattliche Bände mit 1012 Illustrationen waren es bis zu seinem Tod im Jahre 1650
geworden. In ihnen konnten sich die stolzen Besitzer dieser im wörtlichen Sinne kostbaren Bücher mit
staunenden Augen die topographisch bemerkenswerten Örtlichkeiten des Deutschen Reiches vor Augen
führen. Merians Erben haben die "Topographia" um vier Bände (Frankreich und Italien) vermehrt. Nicht
allein Buchillustrationen hat Merian entworfen und radiert: er hat rund 700 Illustrationen in Form von
Einzelblättem und Blattfolgen kreiert, die nicht als Buchschmuck dienten. Mit der Übernahme von de Brys
Offizin, die für ihn zugleich das Ende seiner ausgedehnten Wanderungen in Süddeutschland, am
Oberrhein und in Frankreich bedeutete, hatte sich Matthaeus Merian"d.Ä. das Fundament geschaffen für
sein noch heute faszinierendes Lebenswerk.
Die Mappe im Format 30 mal 42 Zentimeter ist im Verlag Friedrich Reinhardt Basel/Kassel erschienen.
Elmar Vogt
Andreas Hoppe (Hrsg.): Das Markgräflerland: Entwicklung und Nutzung einer Landschaft.
Band 81. 1991 Berichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Freiburg i.Br. 218 Seiten.
93 Abb.. 17 Tab.
Selbstverlag der Gesellschaft ISSN 0028-0911
Diese neueste Veröffentlichung der Naturforschenden Gesellschaft beschäftigt sich unter verschiedenartigen
Aspekten mit dem Markgräflerland. Sie enthält Referate, die im Rahmen des Studium generale der
Universität Freiburg im Wintersemester 90/91 gehalten wurden. Neben einer fachwissenschaftlichen
Einführung in die Geologie von A. Schreiner, einer ausführlichen Übersicht über die Pflanzengesellschaften
von A. Bogenrieder und M. Bühler steht der Beitrag von dem unseren Lesem bestens bekannten
Freiburger Archäologen Gerhard Fingerlin über die Ur- und Frühgeschichte des Markgräflerlandes.
Norbert Becker vom Staatlichen Weinbauinstitut beschäftigt sich eingehend mit einem wichtigen landwirtschaftlichen
Erwerbszweig des Markgräflerlandes. dem Weinbau. Ein sehr lesenswerter Beitrag, da
der Weinbau und die Probleme dieses Wirtschaftszweiges von allen Seiten beleuchtet werden: historisch,
biologisch und marktpolitisch. Interessant vor allem sind die Ausführungen über die neuesten Erkenntnisse
im biologischen Landbau. auch wenn die Verfechter des reinen ökologischen Anbaus nicht immer
zustimmen mögen. J.-M. Rogg beschäftigt sich mit einem Bereich, der eng mit der landwirtschaftlichen
Thematik verknüpft ist, mit der Trinkwasserversorgung. Welche Bedeutung diese hat. wird uns bewußt,
wenn wir lesen, daß wir zwar 20 Tage ohne Essen auskommen können, aber schon vier wasserlose Tage
den sicheren Tod bedeuten. Wer sich für Landes- und Regionalplanung interessiert, also einen Blick in die
Zukunft tun möchte, findet im Artikel von W. Homburger viel Lesenswertes, er erfährt, wie die Weichen
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