http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1993-02/0132
Der Markhof heute
Im Jahre 1979 verpachtete das St. Josefshaus den Hof an Franz Meier. Dieser brachte nach
seiner Ausbildung auf mehreren landwirtschaftlichen Großbetrieben und nach sechsundzwan-
zigjähriger Gutsverwaltertätigkeit bei Stockach alle Voraussetzungen für diese Aufgabe mit.
Meier hat sich vor allem auf die Aufzucht von Mastvieh spezialisiert, und hierbei besonders
auf Rinder- und Schweinemast. Bei einem Besatz von etwa 250 Bullen werden jährlich rund
150 geschlachtet, wobei die Hälfte für den Unterhalt der Anstalt verwendet wird. Daneben
werden auch noch etwa 250 Schweine gehalten, die zum großen Teil der Eigenversorgung
des St. Josefshauses dienen.
Neben der Aufzucht von Mastvieh widmet sich der Markhof auch dem Anbau von
heimischem Saatgut, mit dem er die ganze Region zwischen Freiburg und Waldshut versorgt.
Diese Saatproduktion wird laufend durch das Regierungspräsidium auf Keimfähigkeit und
Reinheit überprüft und dann durch die Karlsruher Raiffeisen-Genossenschaft auf die
einzelnen Lagerhäuser verteilt.
Auf einer bewirtschafteten Fläche von rund 130 ha werden so jährlich ca. 100 Tonnen
Saatgut produziert. Dazu kommt dann noch die Erzeugung des Kraftfutters für das Mastvieh,
das allein täglich etwa 800 kg verzehrt. Außerdem versorgt eine 3 ha große Obstanlage die
Insassen des St. Josefshauses mit Äpfeln und Birnen. Franz Meier hat 1990 mit 65 Jahren die
Verantwortung für die Bewirtschaftung des Markhofs in die Hände seines 28jährigen Sohnes
Hermann gelegt. Dieser ist für eine solche Aufgabe gut ausgebildet, denn nach dem Abitur am
Gymnasium Rheinfelden studierte er an der Fachhochschule Nürtingen Landwirtschaft und
schloß mit dem Diplom-Agrar-Ingenieur ab. Der rüstige Vater hat sich aber noch keineswegs
auf das Altenteil zurückgezogen, sondern arbeitet täglich von morgens bis abends mit Rat und
Tat auf dem Hof mit.
Anmerkungen
1) St. Peter N Specivocationes censuum libri vite et frumentorum capituli (1313-36). Staatsarchiv
Basel
2) Augustiner Urkunde Nr. 81, Staatsarchiv Basel
3) Berain Nr. 10092 (Seite 22). Generallandesarchiv Karlsruhe
4) CA. Müller: Burgen und Schlösser (= Das Markgräflerland. Jg. 4/35. Sonderheft 1973. S. 52)
5) Generallandesarchiv Karlsruhe. Urkundenarchiv 17. Konvolut 6. Spezialia Markhof. Kammergut
6) Dazu und zum Folgenden: Gmelin: Das Kloster Himmelspforte bei Wyhlen (in: Zeitschrift für die
Geschichte des Oberrheins. Band 26. S. 344 ff., hier besonders S. 368)
7) Hansjörg Gerspach: Die Geschichte des Klosters "Himmelspforte" in Wyhlen (= Das
Markgräflerland. Jg. 4/35, Sonderheft 1973, S. 43)
8) Gmelin. a.a.O. (vgl. Anm. 6) S. 377
9) Erhard Richter: Die Flurnamen von Wyhlen und Grenzach in ihrer sprachlichen,
siedlungsgeschichtlichen und volkskundlichen Bedeutung (= Forschungen zur Oberrheinischen
Landeskunde, Bd. XI, Freiburg 1962, Nr. 236)
10) Hansjörg Gerspach. a.a.O (vgl. Anm. 7). S. 44
11) Ders.S. 45/46
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