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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
56.1994, Heft 1.1994
Seite: 37
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1994-01/0039
Ergebnisse der Reichstagswahl vom 14. September 1930 - abgegebene Stimmen

fiir

in

SPD

DNVP

Zentrum

KPD

DVP+
Staatsp.

Wirtsch.-
partei

NSDAP

Bad.
Bauernp.

Liel

11

2

116

11

5

1

53

4

Mauchen

0

6

125

1

1

0

26

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N.-eggenen

3

1

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0

20

2

81

3

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9

4

0

2

17

0

176

3

Schliengen

30

15

243

16

39

2

123

17

Ergebnisse der Reichstagswahl vom 31. Juli 1932 - abgegebene Stimmen fiir

in

SPD

NSDAP

KPD

Zentrum

DNVP

DVP

Wirtsch.-
partei

Staatspartei
Landvolk
Ev.
Volksd

übrige

Liel

8

153

4

79

3

0

0

5

0

0

0

Mauchen

0

59

1

103

3

0

1

0

0

0

1

N.-eggenen

2

153

3

0

2

1

1

2

0

7

0

O.-eggenen

16

227

5

1

4

0

0

0

0

12

2

Schliengen

19

223

11

225

7

4

0

14

1

8

2

Auffällig an diesen Zahlen ist. daß die evangelischen Dörfer Nieder- und Ober-
eggenen - wie auch andere evangelische Gemeinden des Markgräflerlandes -
schon 1930 mehrheitlich die NSDAP wählten, während Schliengen noch am
6.11.1932 und Mauchen sogar noch nach der „Machtergreifung" Hitlers bei der
letzten noch teilweise freien Reichstagswahl am 5.3.1933 dem Zentrum die Treue
hielten, Mauchen als einzige Gemeinde des Bezirks Müllheim auch noch mit
absoluter Mehrheit.

Die Erklärung dafür liegt sicher darin, daß das Zentrum als katholische Traditionspartei
seine Wähler in viel stärkerem Maße binden konnte als der noch junge
„Evangelische Volksdienst". Die übrigen ..bürgerlichen*4 Parteien, deren Programme
und Zielsetzungen teilweise denen der NSDAP recht ähnlich waren, wurden
von dieser regelrecht aufgesaugt. Die Sozialdemokraten und Kommunisten aber,
die damals fast nur von Arbeitern gewählt wurden, hatten in ländlichen Gegenden
ohnehin keine ernstzunehmende Chance.

In Obereggenen kam dazu, daß der damalige Pfarrer, der Bürgermeister und der
Lehrer schon früh für die NSDAP eintraten (MN vom 28.3. und 17.4.1931 und
vom 9.4.1932), während der katholische Pfarrer in Schliengen sich zwar zum
Zentrum bekannte, aber offenbar keine Propaganda für seine Partei machte (MN
vom 8.3.1932). In Mauchen dagegen kam es zum offenen Konflikt zwischen
Bürgermeister Vomstein und dem NSDAP-Mitglied Hauptlehrer B.

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