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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
56.1994, Heft 1.1994
Seite: 189
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1994-01/0191
Das Basler Baudepartement besitzt das bemerkenswerte, große Stadtpanorama
in Aquarell von 1865 (Höhe 40 cm. Länge 2.86m): es ist eine Aufnahme vom St.
Martinsturm aus, mit Verwendung einer Menge kleiner Staffagefiguren und Episoden
. (Ein Gegenstück: „Panorama vom St. Johannstor aus" ist als Lithographie
bekannt). Ebenfalls im Besitz des Baudepartements ist eine Stadtansicht von der
Steinenschanze aus (1865). das Bläsitor von innen und außen. Das Staatsarchiv
und die Öffentliche Kunstsammlung zu Basel besitzen Basler und Schweizer Ansichten
in Stichen und Steindrucken.

Kritiker und Bewunderer sind sich in einem Punkt einig: Anton Winterlin hat
die Stadtpanoramen mit einer unübertrefflichen Geduld gezeichnet.

Der Kurswert seiner Werke steigt jährlich, die Bilder werden kaum gehandelt.
Noch 1992 meldet die Stadt Basel, daß sie die Chance hatte, ein neues Winterlin-
bild zu erwerben. Es ist ein 140 cm langes Aquarell und gibt die Umgebung des
St. Albantores in einem Winkel von 165° wieder.

Wo und wie hat der schlichte Künstler in Deserfelden gelebt? Sein Elternhaus
steht von Rheinfelden kommend rechts der B316 neben der Dorfkapelle. Seine
Eltern, der Vater Michael und seine Mutter Luise, geborene Höfle. heirateten am
21.2.1803. Nachdem ihr erstes Kind Blasius 1804 verstarb, erblickte Anton am
5.6.1805 das Licht der Welt. Ein weiterer Bruder. Augustin (1808 geboren), wurde
Faß- und Glasmaler und wanderte nach Amerika aus.

Michael, der Vater, wird in vielen Degerfelder Urkunden als Gerichtsschreiber
genannt. Er wurde 1828 auf eigenartige Weise zum Vogt bestimmt. Beim Auszählen
der Stimmen mit 35 für seinen Gegenkandidaten und 23 Stimmen für Michael
Winterlin erklärte der anwesende Oberamtmann aus Lörrach letzteren als den
Fähigeren für das Dorf und ernannte ihn zum neuen Vost.

1819/20 bot Michael der Degerfelder Behörde seinen Hausplatz zum Bau eines
neuen Schulhauses an. Das Grundstück war zu dieser Zeit noch an die Basler
Schulverwaltung belastet. In einem langen Briefwechsel zwischen Degerfelden
und Basel wurde in einem Kompromiß der 14 Jucharten große Klingentalwald, in
der Gemarkung Degerfelden gelegen, eingehandelt.

Die Mutter Antons starb, und 1828 heiratete Michael Rosa Böhler aus Inzlingen.
Ihnen wurden nochmals 2 Söhne geboren. Ignaz und Franz Joseph. Ein Sohn
seines Stiefbruders Ignaz. mit Namen Erhard Winterlin. verstarb vor dem 2. Weltkrieg
und drei Wochen vor seinem hundertsten Geburtstag als letzter Winter-
linsproß unseres Dorfes.

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