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Abb. 10: Stielspitze von Feldberg, jung-
paläolithisch (links oben) und verschie-
Eismassen starke Veränderungen des Landschaftsbildes bewirkte. Der Mensch lebte
weiter als Sammler und Jäger, doch war das für die ausgehende Eiszeit typische
Großwild abgewandert. Häufige Jagdbeute waren nun neben Hirsch, Reh und
Wildschwein die verschiedensten Kleintiere, besondere Bedeutung gewann auch der
Fischfang. Das Geräte-Inventar dieser Zeit ist charakterisiert durch geometrische
Formen, beispielsweise kleine Dreiecke und Trapeze aus Feuerstein (Abb. 10), die zu
komplizierteren Waffen und Geräten zusammengesetzt wurden, als sie der altsteinzeitliche
Mensch kannte. Die offene Landschaft, nur von Gesträuch und lichten
Wäldern bedeckt, erlaubte Streifzüge bis ins Gebirge hinein30'. Auf der anderen Seite
wurden fischreiche Gewässer aufgesucht. Entsprechende Spuren finden sich in den
ausgewaschenen Grotten und Felsüberhängen bei Efringen und Istein311, wo ein
reichhaltiges Kulturinventar zum Vorschein kam (leider wurde es nur zum Teil
planmäßig geborgen). Insgesamt läßt sich feststellen, daß in der Mittelsteinzeit trotz
aller Unterschiede die auf die Natur bezogene Lebensform der Altsteinzeit fortgesetzt
wurde. Erst im folgenden Neolithikum wurde die hier lebende Menschengruppe von
einer neu auftretenden, kulturell ganz anders gearteten Bevölkerung verdrängt oder
assimiliert. Da allerdings die ältesten Ausprägungen jungsteinzeitlichen Lebens in
diesem Raum kaum vertreten sind, erscheint es denkbar, daß sich hier nomadisierende
Gruppen mesolithischer Tradition länger als anderswo gehalten haben.
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