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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
56.1994, Heft 2.1994
Seite: 93
(PDF, 60 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1994-02/0095
den Burgen Kirnburg. Keppenbach. Lichteneck (unklare Spuren). Kastelburg. Waldkirch
, vor allem natürlich an der Hochburg bei Emmendingen komplett im westlichen
Gelände. Die klaren Konturen dort werden allerdings zunehmend durch Streuobstanbau
verschwommen. Leider hat dieser frühneuzeitliche Festungsbau noch nirgends
Interesse gefunden, und so weiß man trotz aller Spuren nichts Konkretes.

Politisch suchten die Markgrafen vor allem Ausgleich mit ihren Nachbarn, insbesondere
den Eidgenossen, wie Burgrechts-. Bündnis- und andere Verträge immer
wieder zeigen41'.

Im Bauernkrieg wurde Badenweiler wohl besetzt und geplündert, litt aber keinen
unersetzbaren Schaden - die Markgrafen beendeten ihren Teil des Bauernkrieges im
übrigen im Gegensatz zu ihren Nachbarn geradezu ausgleichend- vielleicht hatte die
relative Freiheit der markgräflichen Untertanen in der "Landschaft" mit ihren für
damals geradezu liberalen Grundsätzen42' zu diesem Ausgang beigetragen.

Danach teilte die Burg das Schicksal der meisten südbadischen Burgen nach 1525.
Im Dreißigjährigen Krieg wurden sie nach vielfachem Hin und Her zwischen
Kaiserlichen. Schweden und Franzosen verwüstet43', sofern sie diesen Krieg überstanden
hatten, machten ihnen die Heere Ludwigs XIV., des Sonnenkönigs, den
Garaus. So sank auch die Burg Badenweiler zusammen mit ihren markgräflichen
..Schwestern" Rötteln und Sausenburg 1678 (Marschall Crequi) in Schutt und Asche.

Eine Renaissance erlebten die beiden größten Burgen des Markgräflerlandes erst
wieder im 19. bzw. 20. Jh. durch geschichtsbe wußte Deutsche und als Ziele des
Tourismus, heute die ratio sine qua non zur Erhaltung unserer Burgen und Schlösser.
Jörg Sigwart hat zu Badenweiler einen wichtigen Überblick vorgelegt, den zum
Thema ..Burgen heute" zu lesen lohnt44'. Gleichwohl sollten wir nie vergessen, daß
wir nur dann uns unserer Geschichte versichern können, wenn wir beim Umgang mit
unseren Burgen verantwortungsvoll für unsere Zeitgenossen handeln.

Für Mithilfe bei der Arbeit an diesem Aufsatz möchte ich insbesondere Herrn Dr.
Schmidt-Thome vom LDA und dem Stadtarchiv Freiburg danken!

Anmerkungen

11 Eine reizvolle Zusammenstellung von Zitaten bei Helm o.J.S. 13 ff.

2) Vgl. ..Badische Burgen aus romantischer Sicht", vor allem den Aufsatz von Jörg Sigwart. Die Burgen
als Ausflugs- und Reiseziele. Badenweiler als Paradigma. S. 36-42 (=Sigwart 1993); Katalog S. 56-
59

3) Wobei das Ensemble allerdings erst richtig aussagekräftig sein w ird. w enn der dringend nötige neue
Schutzbau erstellt sein wird.

4i \ gl. auch die frühgeschichtlichen Wall-Graben-Anlagen (..Fliehburgen") überwiegend auf den
Gipfeln. Zu ihnen gehört auch der Ringw all auf dem Stockberg bei Badenw eiler.
1125 urkundete Herzog Konrad am 26.12. anläßlich einer Schenkung für St. Peter ..in castro Badin"
(Krieger S. 106)

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