http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1994-02/0163
Der heutige Zustand der Kirche wird wesentlich bestimmt von der Renovation des
Jahres 1954. offenbar unter Mitwirkung von Hans Bernoulli. Basel: das Deckengemälde
wurde zum Wandgemälde, moderne Fenster (im Chor von Theodor Baumann.
Schopfheim. 1954. gestiftet von den Firmen Hoffmann-La Roche und Geigy. im
Langhaus von Schell und Vittali. Offenburg. 1963) bestimmen den Raumeindruck
wesentlich, ebenso eine neue Orgel (jetzt im Chor) von G.F. Steinmeyer. Oettingen.
Die Restaurierung von 1954 und die modernen Einbauten haben den Kirchenraum im
Inneren nachhaltig verändert.
Das Schloß in Grenzach ist. wie gesagt, der erhaltene Rest eines festen Hauses der
Herren von Bärenfels. Schon von weitem ist zu erkennen, daß es sich um ein
ehemaliges Wasserschloß handelt. Wann das Wasserschloß erbaut wurde, ist nicht
genau bekannt: es muß nach 1491. der Übertragung des Lehens an die Herren von
Bärenfels, gewesen sein. Wenn man außerdem berücksichtigt, daß die Mode der
Wasserschlösser (vgl. Schliengen und Inzlingen)aus den Niederlanden im 16. Jh.
zu uns gekommen ist und starke Verbreitung gefunden hat. so ergibt sich daraus die
Annahme, daß das Wasserschloß in Grenzach im 16. Jh. entstanden ist. In den
kriegerischen Auseinandersetzungen des 17. Jh. (30jähriger Krieg. Erbfolgekriege)
wurde es dann schwer beschädigt: heute ist nur noch ein Seitenflügel erhalten. Im
Erbfolgekrieg 1689 wurden sogar die Mauern und Gräben beschädigt. 1735 verkaufte
man den heutigen, noch bestehenden, wenn auch wohl ausgebrannten Rest des
Schlosses an einen Landwirt. Im 18. Jh. legte man den Wassergraben trocken und
flachte ihn ab. Es zeigt sich darin der gleiche Prozeß, den wir auch an anderen
Wasserschlössern feststellen können; im 18. Jh. war man der Mode der Wasserschlösser
, nicht weniger aber der Mückenplage und der Geruchsbelästigung, die oft mit dem
Wassergraben verbunden waren, überdrüssig und hat den Graben entfernt. Dazu
kommt, daß das 18. Jh. großen Wert auf einen direkten und engen Zusammenhang
zwischen dem Wohngebäude und dem ihn umgebenden französischen Ziergarten
gelegt hat. wobei der Wassergraben hinderlich war. Um den Ziergarten anlegen zu
können, wurde oft der Wassergraben abgeflacht.
*__ CT
Heute ist das Schloß, im 19. Jh. innen ausgebaut, in Privatbesitz, wird stets jedoch
für öffentliche kulturelle Veranstaltungen zur Verfügung gestellt.
Inzlingen
Nicht zum Markgräflerland im engeren Sinne gehört Inzlingen mit seinem eindrucksvollen
Wasserschloß
Die Anfänge der Familie Reich von Reichenstein, mit welcher Inzlingen jahrhundertelang
verbunden war. gehen in das 12. Jh. zurück. Die Reich von Reichenstein
sollen ursprünglich eine bürgerliche Familie in Basel gewesen sein, welche ..den
Namen Reich führte aufgrund ihres großen Besitzes" ly'. Ein Rudolf Rieh ist in Basel
zwischen 1166 und 1179 beurkundet.
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