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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
56.1994, Heft 2.1994
Seite: 196
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verachtete und lächerlich gemachte Sprache classisch zu machen, und ihr eine solche
Celebrität zu ersingen. Sie ist nun gekannt wird geliebt und studirt wo Deutsche sind,
in Paris, in Rom. in Warschau in Petersburg. (An Hitzig. 6. November 1809)

Herr v. Haupt schreibt mir. was ich für halbofficiell halte, daß aus der Reise n[ach]
Italien etwas wolle werden. Ich binde daran viel fliegende Träume. Alle Heerstraßen
sind verschüttet, nur über Karlsruhe nicht. Sie kommen, wie verabredet, am Abend
vor den Ferien hier an. Ich darf Sie begleiten bis Basel, wie ein großer Herr einen
hohen Gast, bis an die Gräntzen meines Calender und Dichterreichs. Ich führe Sie
nach Frevbura in die Stadt, nach Müllheim an die Post und wie der Teufel den Heiland
auf einen (nicht) hohen Berg, zeige Ihnen alle Kirchthürme des Wiesenthals und seine
Herrlichkeit, und falle nieder, ich vor Ihnen, und bete Sie an.

(An Henriette Hendel 20. Januar 1810)

Den ganzen Tag auf dem Catheder sitzen, ist ein Feyertagsleben. ein Ostermontags
Späßlein. nach dem ich mich zurücksehne. Aber daß ich über den heillosen Mechanismus
des Ganzen wachen muß, daß sich mein Museum, meine Proteuskapelle in
eine Canzleistube verwandelt hat. ... das lehrt mich den Sinn der Worte verstehen:
..Ich sterbe täglich." Soll ich den Pult umstoßen? Soll ich - Ein Bein hab ich daran. Hab
ich dazu Thau auf dem Belchen getrunken, und das Rauschen der sieben Buchen
gehört, und den Räderschlag der Utzenfelder Mühle? Bin ich dazu 9 Sommer lang in
der Wiese gelegen, und Einmal mit dem Kanderer Sonntag im Gräblein? doch ohne
Spaß und Uebertreibung. es sind mir fast alle Freuden aus dem Geschäft entflohen,
und viele sogar aus dem Leben und es erfreut mich nur noch der Dank der mir für mein
Märtyr und Marterthum wird in der Achtung und d[em] Wohlwollen des Publikums.

(An Hitzig. 13. April 1811)

(Als der Röttier Pfarrer Hitzig daran dachte, die Pfarrei Emmendingen zu
übernehmen)

Ich möchte... lieber alle meine Freunde ins Wiesenthal hineinzenseln. als die
wenigen, die ich noch drinn habe, hinaus. Jeder nimmt mir etwas mit. du Rötteln und
Lörrach und die ganze Wiese von Dotnau bis an den Stettemer Steg und das
Heiligthum des Proteus*. Es wird nimmer viel übrig seyn.

* Heiligtum des Proteus = der Belchen (An Hitzig. 9. August 1811)

(Nach der Rückkehr von einer Reise ins Oberland)

Auf diese Reise habe ich auch meine Pfarrey gesehen, die ich mir nicht will nehmen
lassen, wenn ich noch lebe und unterdessen keine andere habe, nemlich Wolfenwei-

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