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ler. Dort ists hübsch. Aber ich merkte doch auf dieser Reise, wie sehr ich an die Stadt
gewöhnt bin. Von Weil weg zog es mich, wie Heimweh nach C.-Ruhe zurück,
ausgenommen in Freyburg.
(An Gustave Fecht und Karoline Günttert. 13. Oktober 1811)
Sind Sie bei diesem trübseligen Merz nicht ganz überschwemmt und vom Wie-
senthale abgeschnitten? Wie oft habe ich Ihrer Frau Mutter zu ihrer Genesung schöne
Frühlingsblicke gewünscht! Möge sie derselben nicht bedurft haben, und schon lange
wieder gesund und munter umher wandeln. Mit mir meints der Merz schon besser,
macht mirs leicht von dem Jahresfieber des Heimwehs nach dem O.L.* das mich sonst
in den Osterferien befällt, verwahrt zu bleiben. In den andern Ferien befridige ich es.
wenns gar arg wird.
* O L. = Oberland (An Gustave Fecht, 25. u. 27. März 1812)
Ich kam ganz um den schönen Frühling. Ich habe keine Freude mehr daran. Es ist
alle Jahr das nemliche. Daran ist aber nicht die Stimmung des Gemüthes schuld,
sondern die hiesige Gegend. Im Oberland wärs etwas andres.
(An Gustave Fecht. 16. Mai 1812)
Abb. S.Friedrich
Wilhelm Hitzig (1767 - 1849)
Stich von unbekannter Hand
O wie schön muß es iez bei euch seyn.... wo es immer so schön ist. und wie ahndungs
und koseselis für den auswendisen und innewendisen Menschen in dem schönen
Cr Cr CT
einzigen Thal voll Schmelen und Chettenblumen. lustigen Bächlein und Sommervögel
, wo es immer duftet wie aus einem unsichtbaren Tempel herausgeweht, und
immer tönt, w ie lezte Klänge ausgelüttener Festtagsglocken mit beginnenden Prälu-
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