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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
56.1994, Heft 2.1994
Seite: 248
(PDF, 60 MB)
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Dinkelberg. Dasselbe gilt für die brütende Henne, die als "Glucken" angegeben ist,
gegen nördliches "Gluckere". Die Hagebutte ist die "Buttele". die Heckenrose das
"Hagrösli". die Hummel die "Rummele" und die Kaulquappe die (?) "Güllemigger".

Noch einmal Lautliches

Einige Besonderheiten gibt es im südlichen Rebland. Das Wörtchen auch heißt
zumeist "au", jedoch von Bellingen/Hertingen nach Süden hin einfach "o"; dies gilt
bis Brombach und Weil mit einigen Ausnahmen. So sagt der DS A. Das Wörtlein bald
ist meist "ball", in einem ähnlichen, jedoch etwas kleineren Bereich wie "o" heißt es
aber "boll". Der SSA hat leider ein viel dünneres Ortsnetz, so daß die Angaben kaum
flächendeckend sein können. So zeigt er ab Rheinweiler nach Süden (auch für
Schlechtenhaus) mit Kirchen, Haltingen und Weil "üfe" für hinauf, das sonst "uffe"
lautet. Diese Langform findet sich auch auf dem Dinkelberg und im unteren Kleinen
Wiesental. Ähnlich ist der Bereich für das erstaunliche "mirhai" (wir haben) statt "mir
hänn", das auch für Hauingen gemeldet ist.

Und hierher gehört nun. wie oben schon angedeutet, die Aussprache der Lautkombination
nd als ng, eine sogenannte Gutturalisierung. Hier möge an das Sprüchlein
erinnert sein: "'s Hüngli het 's Chingli ins Hängli bisse". (Das Hündlein hat das
Kindlein ins Händlein gebissen). Erhard Richter hat diese Erscheinung in seiner
Dissertation "Die Flurnamen von Wyhlen und Grenzach", 1962. ausführlich behandelt
und dazu eine Karte gegeben, die den neueren Stand zeigt. Man erkennt daran,
daß längs der Hauptverkehrslinie (B3) - Efringen. Eimeidingen. Haltingen sowie
Binzen - diese Sprechweise im Schwinden ist. Zu ergänzen wäre hier noch, daß vor
einem Jahrhundert auch Bellingen sie noch hatte. Seine Bewohner werden von den
Nachbarn nicht grundlos "Lingebäumler" genannt, eben weil sie damals "Linge"
sagten statt "Linde". In der entsprechenden Karte von Stoeckicht im Elsaß-Lothringischen
Atlas (Karte 25) (Frankfurt. 1931) ist für Bellingen das Schwinden dieser
Erscheinung festgestellt. ebenso für Haltingen.

Anmerkung:

Die Karten Nr. 2, 4 und 7 stammen aus dem Aufsatz von Wolfgang Kleiber: "Über die alemannische
Mundart des Markgräflerlandes (in: Das Markgräflerland. Veröffentlichung des Alemannischen
Instituts Nr. 24, hg. von Wolfgang Müller, Bühl/Baden 1969. S. 160 ff.)

Die anderen Karten - ausgenommen Nr. 1 - wurden freundlicherweise von Ernst Heinrich Bronner.
Freiburg, gezeichnet.

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