http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1994-02/0259
Abb. 8: Basel, Blick von Nordwesten auf die Gartenanlage und die rückwärtige Fassade des Markgräf-
lerhofes (Ausschnitt). 1746
Feder über Bleistift. 27.6 x 64.2 cm
Am oberen Rand bezeichnet: Prospect deß Margräfisch Baden-Durlachischen Baiast und Gartens zu
Basel, von Seiten der St. Johanns Schoritz anzusehen. F. Büchel, del 1746
An Örtlichkeiten und Architekturen sind namentlich bezeichnet (von links nach rechts): Klingenthal.
St Clara. Totentantz, französische Kirch. Saltzthum. St Martins Kirch, das Münster. St Peters Kirch.
Spalenthurn. St Peters Platz
Staatsarchiv Basel-Stadt (Bilderslg. Falk. Fa 4.2). als Depositum im Wildtschen Haus am Petersplatz
Obgleich dieser Beitrag jenen Zeichnungen Büchels gewidmet ist. die einen Ausblick ins Markgräfler-
land zeigen, sollen die beiden bisher bekanntgewordenen Blätter, auf denen der Basler Zeichner den
Markgräflerhof (an der heutigen Hebelstraße) festgehalten hat. ebenfalls in die Dokumentation aufgenommen
sein, um an die zu Büchels Zeit enge Verbindung zwischen Basel und den Markgrafen von
Baden-Durlach zu erinnern.
Die erste bekannte Erwerbung der badischen Markgrafen datiert ins Jahr 1376. Markgraf Rudolf III.
von Hochberg. Herr zu Rütteln und Sausenberg, kaufte damals an der Spiegelgasse (der heutigen Augustinergasse
) das Haus ,.ze Strasburg " (Augustinerhof). Drei Jahre später erwarb er das anstoßende
Haus ..ze Arberg" (kleiner Markgräflerhof). Im 15. Jahrhundert besaßen die Markgrafen noch weitere
Liegenschaften unten in der Stadt.
Immer wieder begab sich der Baden-Durlachsche Hof in sein Basler Refugium: nach dem Ausbruch
des pfälzischen Erbfolgekrieges 1688. in dessen Verlauf nicht nur die Pfalz verheert, sondern auch die
badischen Gebiete von franzüsischen Truppen überschwemmt wurden, gleich für 10 Jahre. Um den
beengten Raumverhältnissen abzuhelfen, wurde bald nach der Übersiedlung mit dem Kauf weiterer
Wohn- und Ökonomiegebäude begonnen.
Am Ende seines zehnjährigen Basler Exils - der Friede von Ryswyk üffnete 1697 dem Markgrafen und
seinem Hof den Rückweg nach Durlach - mußte Friedrich Magnus eine büse Überraschung erleben: In
der Nacht vom 23. auf den 24. Februar brach im markgräflichen Hof ein Feuer aus. das auf das ganze
Gebäude übergriff. Diese Feuersbrunst war für den Fürsten um so verhängnis\oller, weil alle seine
Schlüsser im vergangenen Krieg vom Feind niedergebrannt worden waren.
Der Ryswyker Friede dauerte nicht lange, denn schon 1701 wurde er gebrochen. Diese für sein Land
gefahn olle Entwicklung ließ den Markgrafen den schon wenige Wochen nach dem Brand begonnenen
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