http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1994-02/0300
Gaby Roter die Grundlagen für ihr künstlerisches Schaffen. Auf Studienreisen suchte sie
weitere Anregungen für ihre Malerei zu gewinnen. Die emotional aufgeladene, eigenwillige
, persönlich geprägte Malweise der freischaffenden Künstlerin hat nichts mit den
sichtbaren Dingen unserer Umwelt zu tun. sondern mit Gesichten und Gefühlen. Immer
bleibt zum Vorteil des künstlerischen Ausdrucks etwas Unbestimmtes, etwas Undefinierbares
: eine Art von Röntgenaufnahmen aus den tiefsten Schichten menschlicher
Existenz. Im Schwebezustand zwischen Abstraktion und Realität lassen ihre Arbeiten
eigene Bildwelten entstehen, die sich dem Bereich von Logik und Vernunft entziehen.
Rolf Samuel (1936 Danzig - lebt in Lörrach)
Früh kam Rolf Samuel in das Markgräflerland. Der Fotografie sowie der Malerei
galten seine künstlerischen Neigungen. Von 1955 - 1962 nahm er Kurse an der
Kunstgewerbeschule Basel, wo Christ, Bodmer. Stettier und Klotz seine Lehrer waren.
Reisen in ferne Länder weiteten seinen künstlerischen Blick. Bald schloß er sich dem
Künstlerkreis Lörrach an. mit dem er regelmäßig ausstellt. Seit vielen Jahren gibt er auch
Malkurse an der Volkshochschule Lörrach. Auf seinen Bildern erspürt man die innige
Beziehung des Künstlers zur Natur und zum Erdhaften; so benutzt er denn auch als
„MalmateriaT gelegentlich Sand und Erde. Torsi oder andere der Abstraktion nahe
Figurenfragmente weisen oft rostbraune Erdspuren auf. die ein Hinweis auf die Vergänglichkeit
des Lebens sein sollen. Jahreszeiten, zum Beispiel der Herbst, werden durch die
entsprechenden Farben in abstrahierender Weise erfaßt. Am Anfang des künstlerischen
Weges standen mehr realistische Darstellungen.
Max Sauk (1929 Hamburg - lebt in Kandern-Holzen)
Der norddeutsche Künstler Max Sauk ist 1985 nach Holzen als in eine neue
Wahlheimat gezogen. Bevor er ein Studium an der Staatlichen Hochschule für
Bildende Künste in Hamburg begann, hatte er das Handwerk eines Zimmerers
erlernt. Durch Ausstellungen seiner Werke in verschiedenen Materialien wurde er
im norddeutschen Raum bald bekannt, und so bekam er auch 1965 den Förderpreis
des Niedersächsischen Kunstpreises für Plastik zugesprochen. In Norddeutschland
finden sich von Sauk Arbeiten im öffentlichen Raum, wie er auch Platzgestaltungen
und Brunnenanlagen schuf. Künstlerisch vielseitig, erläutert er seinen Kunstbegriff
so: „Ich verstehe Kunst als Korrektiv - nicht Kritik oder Vorbild -, als eine dem Chaos
entgegengesetzte Kraft".
Arthur Schanzlin (1902 Schopfheim-Fahrnau - 1944 gefallen in Nordfrankreich)
Allzu früh brach die künstlerische Entwicklung Arthur Schanzlins ab. der ein
sicheres Gespür aufwies, mit der Sicht des Malers und Zeichners die Natur einer
Landschaft wiederzugeben oder das Porträt eines Menschen zu umreißen. Nach
einer Ausbildung als Musterzeichner in Reutlingen besann er - es war die wirt-
schaftlich schwierige Zeit nach dem ersten Weltkrieg - eine Malerlehre in Lörrach
und besuchte daneben die Kunstgewerbeschule in Basel, zog nach Hamburg und
an die Ostsee, ehe er in Fahrnau 1924 ein Atelier für Kunst und Gewerbe eröffne-
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