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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
57.1995, Heft 1.1995
Seite: 16
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1995-01/0018
- Die Utzenfelder Laserstätten: in der westlichen Gemarkuns Utzenfeld ver-
läuft ein etwa 3.5 km langer Mineralgang, der eine Zusammensetzung zeigt, wie
sie im oberen Wiesental und im Münstertal häufig auftritt. Doch schwankt die
Mineralführung des Utzenfelder Ganges beträchtlich. Im nördlichsten Stück, das
sich auf der Wiedener Seite fortsetzt und sich im heutigen Besuchsbergwerk
eindrucksvoll erschließt, überwiegen Flußspat. Bleiglanz und Schwerspat; am Ut-
zenbach aber drängt sich das Quarz in den Vordergrund. Südlich des Wiedenbachs
tritt wieder etwas Flußspat hinzu, am Rollsbergle und beim Streiflisgraben dominiert
Quarz (vgl.H. Schürenberg. a.a.O.. S.355).

Freiherr von Vernier beschrieb 1781 den Gang als erster. Am Soerloch stieß er
auf zwei kleine, wenig ausgefahrene offene Stollen. Der erste war einige Klafter
tief nordnordöstlich auf einer Quarzkluft mit geringen Bleispuren vorgetrieben
worden. Proben ergaben 3 Quintel Silber. Der zweite Stollen sei auf einer parallelen
Kluft nur 3 Klafter ausgehauen, und im blassen, halb durchsichtigen Quarz
gäbe es kein Blei. Im Finstergrund fand er einen eingebrochenen Stollen und zwei
zugefallene Schachtlöcher. Er wußte noch, daß 1769 ein Schwazer Bergbeamter
diesen Quarz- und spatig silberhaltigen Bleigang untersucht hatte und den Stollen
als Querschlag erkannte, der den Erzgang erreicht und auch etwas bei anstehenden
Pocherzen ausgelängt habe. Von Gehlen identifizierte den Querstollen mit dem
Stollen im Feld Werner IV unserer Tage und berichtete, daß 1952 im Abbau
zwischen den Finstergrundstollen I und III in 982 m Höhe ein 10 m langer schmaler
Stollen mit Spuren von Schlägel- und Eisenarbeit entdeckt worden sei, das
Mundloch unter tiefem Schutt verdeckt. Weiter südlich gegen den Knöpflesbrun-
nen zu waren 1950 zwei weitere alte Stollen zugänglich; das Mundloch des unteren
öffnete sich bei 1012m Höhe und war immerhin über 40 m tief ausgehauen.
Beide fielen später dem Flußspatbergbau zum Opfer. Von Gehlen hielt auch den
oberen Stollen im Utzenbach für alt, ebenso einen kurzen Schürfstollen am Rollsbergle
(Kurt v.Gehlen. a.a.O.. S.124).

Die Spuren sind beredt: Gangteile mit überstarkem Quarzanteil wurden nur kurz
geschürft und angebohrt und schreckten ab: dagegen wurden die besseren Vorkommen
am Sohrloch und vor allem auf dem Knöpflesbrunnen zeitweilig abgebaut.

All das reichte keinesfalls aus, um Utzenfelds Entwicklung zum Dorf anzustoßen
. Dies ist vielmehr der Nähe zum Bergbauzentrum Schönenberg und zum
Aiterberg zu verdanken. In Utzenfeld boten sich bei einer günstigen Verkehrslage
reichlich Wasserkraft zur Aufbereitung und Verhüttung und ebene Nutzungsflä-
chen an, und der Abstand vom Hauptort Schönau war groß genug, um nicht zu
belästigen. Der Aufsties Utzenfelds zum Dorf dürfte daher in die 2. Hälfte des
13.Jhs. fallen. Das Anwachsen der Bevölkerung um Schönau durch zuziehende
Bergleute und die Entstehung abhängiger Gewerbe machten auch die verstärkte
bäuerliche Wirtschaft sinnvoll. Denn die Zufuhr von Nahrungsmitteln aus dem
Breisgau war schwierig und teuer.

Der Personenkreis, der zwischen 1290 und 1360 das Sagen hatte, ist noch teilweise
zu fassen. Zu den frühen Utzenfelder Grundbesitzern gehörten einflußrei-

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