http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1995-01/0028
der Abschiebungsliste: Anna Spitz, des Heini Spitz' selige Tochter aus Bernau,
"ieczo zu Utzenfeld und Jakob Dietschen Ehweib". die gerade ein Jahr im Dorf
ansässig war. und Hans Meyer. Stoffel Meyers seligen Sohn von Schönenbach.
genannt der Schwarzhans, der zweieinhalb Jahre zuvor über die Fröhnd zugewandert
war. Sie gehörten zu denen, welchen ietzo ausgepotten. d.h. die ausgewiesen
wurden.
Nachdem im 18Jh. die großen Pestwellen ausblieben, wuchs die Einwohnerschaft
stetig. Gab es im 16. und 17.Jh. allenfalls 30 bis 40 Ortsbürger und etwa 150 bis 200
Einwohner, so erreichte die Zahl der Ortsbürger um 1790 mit 70 einen Höchststand,
der erst in der Nachkriegszeit erreicht und überschritten worden ist. So verstehen wir,
daß manche jüngere Leute in der Talvogtei und auch in Utzenfeld die ungewisse
Zukunft als Kolonisten im südöstlichen Ungarn der Heimat vorzogen.
Um 1700 kam es in einer verzögerten Reaktion auf die Zunahme der Bevölkerung
zu einer ersten Erweiterung des Dorfes, vor allem durch den Bau von vier
neuen Häusern im Unterdorf an der Straße nach Schönau, später auch am Käppe-
lerain. Der Weiler Königshütte wuchs in jener Zeit auf vier Wohnhäuser an. Trotzdem
wurde das Problem der Unterbringung meist durch Hausteilunsen gelöst, was
für die einzelnen Partien eine heute kaum mehr vorstellbare Einengung bedeutete.
Feldmesser Johann Bayer vermittelt 1773 auf seiner überaus präzis gefertigten
Karte der Talvogtei einen genauen Einblick in die damalige Bausubstanz: Königshütte
nicht gerechnet, hält er 27 Häuser, zwei Hütten, ein Nebengebäude und
die Kapelle fest.
Abb. 7: Ausschnitt aus der Vogteikarte von 1773 (Klösterle, Schönau)
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