http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1995-01/0050
Abb. 15: Bergbauanlagen und Halde am Langbrunnen/Knöpflesbrunnen um 1936, r. unter dem Weg:
Beladestation für die Seilbahn. 1. oben Mannschaftsbaracke.
Foto: F. Lade, Wieden-Säge
Burger kamen jahrelange Erfahrungen mit Flußspat in der Oberpfalz zugute. Für
sein Vorhaben ließ auch er eine Seilbahn von einer zweigeschossigen Entladestation
an der Wiedener Straße zum Knöpflesbrunnen hinauf bauen.
Der Ruin des Stinnes-Konzerns schlug 1925 die Wiesentäler Bergbau AG aus
dem Feld. Burger übernahm - auf amerikanisches Kapital der American Sales
Company gestützt - die Rechte und Einrichtungen und als Drittschuldner die Verpflichtungen
aus der Konkursmasse der Wiesentäler Bergbau AG. Er erwirtschaftete
1925 rund 2500 Mark und zahlte 9000 RM an Löhnen und Gehältern. 1926
geriet der Betrieb ins Stocken. Der besorgte Gemeinderat setzte 1928 eine Monatspauschale
von 100 RM durch, wenn die vereinbarte Tonnenabgabe unter diesen
Betrag fiele. 1928 erbrachte der Knöpflesbrunnen in sechs Monaten wenigstens
1867 Tonnen Flußspat mit 2427 RM Gemeindeeinnahmen, für die restlichen
Monate galt dann wieder die Pauschale, denn jetzt wirkte sich auch hier die
heraufziehende Weltwirtschaftskrise lähmend aus.
Zum 15.Januar 1930 übernahm die von Burger gegründete Gewerkschaft Finstergrund
die Anlagen. Noch besaß Burger die gesamten Kuxe (Anteile) und
versprach, auch ferner als Selbstschuldner für seine Rechtsnachfolger zu haften.
Aber die Arbeit ruhte weiter, selbst als der ungeduldige Gemeinderat dem Burger
mit der Kündigung drohte. Auch die Einbeziehung des Betriebs in die "Arbeitsbeschaffung
" von 1933 brachte kaum Bewegung.
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