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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
57.1995, Heft 1.1995
Seite: 68
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1995-01/0070
zirksamt vorstellig. Es wollte wissen, welche Heizung Iselin in der neuen Weberei
einzurichten gedenke - eine Heizung aus Dampf, Luft oder Wasser. Auf die Anfrage
wegen Einlegens einer zweiten Turbine erwidert Iselin, daß dies allein eine
Angelegenheit des Besitzers sei und der Kanal letztlich ihm gehöre.

Das Bürgermeisteramt verlangt mehrfach auf Anforderung des Bezirksamtes
einen vollständigen Plan des Neubaues. Iselin reagiert jedoch nicht: er wird mehrfach
vom Bürgermeisteramt gerügt. Schließlich sah sich das Bezirksamt veranlaßt,
gegen Iselin einzuschreiten. Das Verhältnis zwischen ihm und den Behörden war
aufs äußerste gespannt. Es fand schließlich eine behördliche Besichtigung an Ort
und Stelle des neuen Fabrikgebäudes statt. Dabei wurde festgestellt, daß eine
zweite Turbine am Kanal angelegt werden müßte. Außerdem sei eine Ufererhöhung
notwendig, und zwar an einigen Stellen auf der linken Seite des Ufers. Nach
langem Zögern hat sich Iselin schließlich für eine Heizung im neuen Webstuhlsaal
entschieden, wie er schreibt, "mit heißem Wasser, welches mit eisernen Röhren in
die Fußbodenebene nach dem bekannten Grundsatz, daß durch den Gewichtsüberschuß
des kalten Wassers das heiße zum Steigen gebracht und hierdurch, sofort in
immerwährend zirkulierender Bewegung erhalten, geleitet wird".

Nach Erstellung des Fabrikgebäudes hat Iselin dann doch Veränderungen und
Verlegungen am Kanal vorgenommen, ohne im Besitz einer Genehmigung zu
sein. Es kommt noch einmal zwischen ihm und den Wiesenbesitzern sowie den
Besitzern am Gewerbekanal zu scharfen Auseinandersetzungen. Das alles war für
die weitere Entwicklung der Firma von Nachteil. Man war verbittert, sah sich
enttäuscht und hintergangen. Iselin fühlte sich durch die Auswirkungen, die zum
großen Teil durch sein Verhalten hervorgerufen wurden, im Stich gelassen, so daß
er dann in der Folge durch ein hartes Vorgehen und zum Teil absurde Eigenwilligkeiten
die Situation nur noch verschlechterte. Es hatte den Anschein, als ob er sich
rächen wollte, dabei aber sich mehr als anderen schadete.

Auf der allgemeinen deutschen Industrie-Ausstellung in München im Jahre
1854 wurden folgende Waren unter dem Namen D. & C. Iselin offeriert:

Baumwollzettelgarn Nro. 36/38 englisch, desgleichen Eintrag Nro. 40/42 englisch
, 4 St. Baumwolltuch, sogenannte Druck-Calicos hieraus, 4 St. Shirting.

Es seien zur Erinnerung noch einige Namen von Arbeiterinnen genannt, die
seinerzeit bei Iselin beschäftigt waren:

Name

Vorname

Geburtsdatum

Eintritt

Wetzel

Karolina

28. 3.1839

1846

Ruch

Maria

7.10.1833

1846

Karle

Kiementina

8. 8.1829

1847

Kappeler (?)

Maria

24. 8.1827

1848

Steinebrunner

Christina

20 .9.1834

1850

Lais

Brigitta

22.12.1836

1850

Steinebrunner

Maria Josph.

3. 5.1835

1851

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