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gegenseitig häßliche Schmähworte
zurufen konnten, doch der Sumpfboden
schloß jegliche Kampfhandlungen
aus.
Erst als Rudolfs Sachsen das Ende
des Sumpfes fanden und die Späher
Heinrichs deren Bewesuns entdeck-
C. CT
ten, kam es zur entscheidenden
Schlacht, die dann mörderische Maße
annahm. Rudolfs Truppe stieß mit solchem
Ungestüm auf Heinrichs Heer,
der sich selbst darunter befand, daß
dieses völlig zerstreut wurde und mit
dem Kaiser in eine wilde Flucht verwickelt
wurde, die erst weit vom
Schlachtfeld eine Sammlung ermöglichte
.
Doch andere Teile von Heinrichs
Heer, besonders die Bayern, bedrängten
Rudolfs Scharen so heftig, daß
diese ebenfalls zu flüchten begannen
und das Gerücht verbreitet wurde, der
Gegenkönig sei geschlagen. Es drang
bis in Heinrichs Lager, und die bei ihm
weilenden Bischöfe und Geistlichen
begannen Gott für den Sieg zu danken.
Doch der Bayernherzog Otto von Northeim
, der beste Feldherr in Rudolfs
Heer, trat mit seinen Fußtruppen zu
einem solch schlagkräftigen Gegenangriff
an. daß die Feinde völlig zerrieben
wurden. Dabei war der Bayer so
überlegt, daß er jegliche Plünderungen
verbot, weil ihm bekannt war, daß eine
von Heinrich von Laach geführte Truppe
sich noch in seinem Rücken befand
und sich als Sieger wähnte. Der Northeimer
hatte zunächst Bedenken, seine
geschwächte Schar erneut in den
Kämpfen einzusetzen, doch seine
Kämpfer waren von ihrem Sieg so berauscht
, daß sie sich mit aller Wucht
auf die Gesner warfen und diese mit
Abb. 5: Die bronzene Grabplane des Grabmals
von Rudolf von Rheinfelden im Dom zu Merseburg.
Eine Kopie befindet sich in der Johanniterkapelle
in Rheinfelden/Schweiz.
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