Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
57.1995, Heft 1.1995
Seite: 126
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1995-01/0128
Um die Purimzeit wurde auch schon mit dem aroßen Reinemachen für das
Pesachfest begonnen, das vor der Tür stand. Da ist das ganze Haus von oben bis unten
strengstens gesäubert worden. Jeder Schrank, jede Schublade wurde vorgenommen.
Es war ein wirklich großes Reinemachen, denn es durfte an Pesach kein Bröselchen
„Chometz", gesäuertes Brot, mehr im ganzen Hause sein. Dann wurde auch noch das
„jontevtige" Geschirr, das nur für Pesach benutzt wurde, vom Speicher geholt und
frisch gewaschen und das Alltagsgeschirr weggestellt. Während der letzten Tage vor
den Feiertagen wurde dann gebacken und vorgekocht und man aß. wenn die
Möglichkeit dazu bestand, in der Laube, damit ja im Haus zu Pesach keine zufälligen
Speisereste zurückblieben! Am Abend vor ..Erev Jomtov". dem Vorabend des Festes,
wurde „Chometz gebattelf*. Da wurden kleine Stückchen Brot sorgfältig in Papier
eingewickelt, auf eine Holzschindel gelegt, nochmal in ein Tuch eingeschlagen und
an drei oder vier verschiedenen Stellen im Haus symbolisch „versteckt"'. Der
Hausvater ging dann im Haus herum und suchte sie unter Segenssprüchen wieder
zusammen, legte sie weg und erklärte das Haus nun frei von allem Gesäuerten. Das
nannte man also „Chometz batteln". Am nächsten Morgen wurde dann der Chometz
im Freien verbrannt.

Mein Onkel Hugo erzählte mir damals, in seiner Jugend- oder Kinderzeit sei es
üblich gewesen, daß er und seine Kameraden den gebattelten Chometz bei den

Abb. 7: Blick von der Synagoge hinauf
zur Hauptstraße auf das jüdische Gemeindehaus
. Anstelle von Zaun. Mauer
und Treppe befindet sich heute eine
Rampe mit Parkplätzen. Das Gemeindehaus
ist durch Umbau stark verändert
(Foto Glaubrecht)

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