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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
57.1995, Heft 1.1995
Seite: 137
(PDF, 34 MB)
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Abb. 3:

Der Basler Totentanz: Der Maler.
Stich von Matthäus Merlan (1621)

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"Totentanz" (VI, 11 ff.) erschien. In der sprachlichen Tradition von Goethes "Faust"
und Hofmannsthals "Der Tor und der Tod" setzt sich Kaschnitz mit der Kriegszeit
auseinander. Klassische Sprache und aktuell-politischer Inhalt erscheinen dem heutigen
Leser nicht zueinander zu passen. Aber die Autorin glaubte damals noch diese
Sprache des Humanismus als "Widerstand" gegen die grauenhafte Wirklichkeit des
Krieges verwenden zu können. Zu den erstaunlichsten und modernsten Passagen
gehören jene, in denen sie die Frage der Verantwortung der Naturwissenschaftler
stellt, die die Macht der Menschenzerstörung in ihren Händen haben. Der Erfinder
und Forscher gesteht als "Toter": "Fluch oder Segen/ Kann alles werden in der
Menschen Hand./ So weit bedacht' ich's nicht. Nur Kraft erregen/ Wollt ich, die
schlummerte. Und Möglichkeiten,/ Geheimen, ihren rechten Weg bereiten,/ Die tief
im Element der Geist erkannt./ (...) Glaubst Du, ich hörte/ In jenen schrecklichen
Gewitterstunden/ den alten Donner nicht, den wir gebunden,/ Und sähe nicht, wenn
rings der Krieg entbrennt./ Das alte, furchtbar wilde Element'?/ Da ist's und lebt und
kehret immer wieder;/ Nur unversehens nicht stürzt's auf uns nieder./ Wir gaben
unsern Geist zum Unterpfand./ Und tausendfältig wütet es nun wieder/ Im Heer der
Menschen durch des Menschen Hand" (VI, 29 f.). In seiner Komödie "Die Physiker"
von 1962 wird Friedrich Dürrenmatt das Thema wieder aufnehmen.

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