http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1995-01/0180
Schon als Schüler hatte Fritz Fischer begonnen zu malen; häufig zog er mit
Skizzenblock und Farbkasten los, um die heimatliche Landschaft mit Bleistift und
Aquarell einzufangen. Frühe Arbeiten, die bei seinem Zeichenlehrer Julius Steinel
entstanden, zeigen Wurzeln in der Jugendstilmalerei, spätere Aquarelle Bezüge zu
den Impressionisten, besonders Cezanne. Während Fischer als Chronist berichtete,
hielt er gleichzeitig die Landschaft, alte Gebäude und romantische Winkel der
Markgrafschaft im Bild fest. Dabei entstanden neben Zeichnungen duftige Aquarelle
mit ganz eigener Ausdruckskraft. Seinen Erzählungen und Beschreibungen
für die Zeitung fügte er oft feinnervig gezeichnete interpretierende Abbildungen
hinzu. So zeigte sich eine einzigartige enge Beziehung zwischen dem Künstler
und dem Journalisten in einer Person. Auch Gedichtbände, z.B. Lina Kromers "Im
Blaue zue", hat er illustriert; für verschiedene Festschriften, Chroniken und Zeitschriften
fertigte er Zeichnungen an.
Als Schriftsteller sind ihm u.a. das im Manuskript vorliegende Buch "Jugenderinnerungen
eines Müllheimers", Chroniken der Dörfer Liel und Vögisheim zu verdanken
sowie große Artikel für den Band "Weinland Baden", die letzte Kreischronik von
Müllheim und für das vom ihm redigierte Jubiläumsbuch "Müllheim - Aus seiner
Geschichte".
Veranstalter und Gäste dankten Frau Ilse Fischer dafür, daß sie mit der Bereitstellung
der Ausstellungsstücke aus dem Nachlaß ihres Mannes die Konzeption dieser
neuen Abteilung des Museums, deren Gestaltung Dr. Antje Lechleiter oblag, als
Dauereinrichtung ermöglicht hat. Zum Abschluß der festlichen Stunde erfreute Frau
Ilse Fischer die Teilnehmer damit, daß sie einige humorvolle und liebenswürdige
Stücke vorlas, die ihr Mann über längst vergangene Zeiten verfaßt hatte und die -
leider!- bisher nicht veröffentlicht sind.
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