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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
57.1995, Heft 2.1995
Seite: 49
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1995-02/0051
Abb. 1: Thomas Mann 1944
(Deutsches Literaturarchiv Marbach a. N.)

Lehren in kranker Lust diese Untaten begangen haben."5) Thomas Manns politische
Haltung wurde auch in den "Freiburger Nachrichten" ausführlich dokumentiert
und diskutiert. Die "Antworten" der in Deutschland gebliebenen Schriftsteller
wurden ebenfalls ausschnittsweise abgedruckt, u.a. Walter von Molos offener
Brief an Thomas Mann, in dem er diesen auffordert, nach Deutschland zurückzukehren
: "Bitte kommen Sie bald, sehen Sie die von Gram durchfurchten Gesichter,
sehen Sie das unsagbare Leid in den Augen der vielen, die nicht die Glorifizierung
unserer Schattenseiten mitgemacht haben, die nicht die Heimat verlassen konnten,
weil es sich hier um viele Millionen Menschen handelte, für die kein anderer Platz
auf der Erde gewesen wäre als daheim, in dem allmählich gewordenen großen
Konzentrationslager, in dem es bald nur mehr Bewachende und Bewachte verschiedener
Grade gab. Bitte kommen Sie bald und geben Sie den zertretenen
Herzen Trost durch Menschlichkeit" (FN, 2.10.45). Aber Thomas Mann lehnte ab:
"Ich hebe keinen Stein auf, gegen niemanden. Ich bin nur scheu und 'fremdle', wie
man von kleinen Kindern sagt. Ja, Deutschland ist mir in all diesen Jahren doch
recht fremd geworden. Es ist, das müssen Sie zugeben, ein beängstigendes Land.
Ich gestehe, daß ich mich vor den deutschen Trümmern fürchte - den steinernen
und den menschlichen. Und ich fürchte, daß die Verständigung zwischen einem,
der den Hexensabbat von außen erlebte, und Euch, die Ihr mitgetanzt und Herrn

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