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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
57.1995, Heft 2.1995
Seite: 130
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1995-02/0132
Mit der Beliebtheit gestrickter Artikel im ausgehenden Mittelalter: Seidenstrümpfe
, die unter den aus Spanien kommenden Trikots (enganliegende Kniehosen
) sichtbar waren, oder wollene Kopfbedeckungen (Barrette genannt) begann
auch das Stricken für den Lebensunterhalt. Ab wann es erstmals als Gewerbe
ausgeübt wurde, ist schwerlich herauszufinden. Bekannt wurde es meist erst, wenn
sich ein größerer Bevölkerungsteil eines Ortes damit ernährte oder eine rechtliche
Veranlassung für eine amtliche Erwähnung bestand.

In Süddeutschland führte die sogenannte "Realteilung" zur Aufsplitterung des
bäuerlichen Gewerbes unter den einzelnen Hoferben9'. Für den einzelnen blieb
meist zu wenig Land, um sich und seine Familie davon voll ernähren zu können.
So werden sicher viele auf einen Nebenerwerb angewiesen gewesen sein. Stricken
als hausindustrielles Gewerbe auszuüben, bot sich insbesondere in Gegenden mit
Viehzucht an. Die Hütetätigkeit ließ Zeit für transportable Nebentätigkeiten. Das
Stricken an allen möglichen Plätzen und in den unterschiedlichsten Positionen
(auch stehend oder gar laufend) wurde durch verschiedene Hilfsmittel erleichtert.
Ein beliebtes Zubehör stellten z.B. Strickscheiden dar, die man am Gürtel befestigte
und in deren Öffnung eine Nadel ruhig positioniert werden konnte. So
mußte der Stricker nur eine halten. Die zum Teil kunstvoll verzierten Futterale
dienten auch zur griffbereiten Aufbewahrung der Stricknadeln. Auch Halterungen
für Garnrollen, die man an der Hüfte trug, waren bekannt.

Abb. 4: Strumpfstricker um 1600

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