http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1995-02/0185
pfeiler bilden nämlich die Auflagen für das Tonnengewölbe des Langhauses. Zwischen
ihnen spannen sich Emporen, so daß zwischen den Pfeilern Kapellenräume
entstehen. Der Innenraum wirkt festlich, hell und hoch, er ist sparsam mit Stuck
versehen. Am kostbarsten ist das Chorgestühl: es wurde um 1700 - 1707 für die
Vorgängerkirche geschnitzt und ist eines der bedeutendsten Chorgestühle des Barock
. Die sehr feinen Bildreliefs stellen biblische Geschichten dar.
Das Kloster St. Urban wurde 1194 durch die Zisterzienser von Lützel aus gegründet
und 1847 v on der radikalen Regierung Luzerns nach dem Sonderbundskrieg
aufgehoben. Es besaß seit dem 13. Jh. eine Ziegelei, die kunstvoll verzierte
Ziesel verkaufte. St. Urban war eines der bedeutendsten Klöster der Schweiz und
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hatte auch in Südbaden Besitz (Auggen, Schliengen, Markhof in Herten/ Wyhlen).
Heute ist im Kloster eine Pflegeanstalt untergebracht.
In Zofingen als letzter Station der Rundreise sahen wir in zwei Schutzbauten
große römische Mosaike (von 6,6 x 9.9 m und 7.3 x 5,6 m). Sie enthalten geometrische
Muster, die auch Blüten einschließen. Diese Mosaike wurden 1826 entdeckt
und gehören zu einer der größten Römervillen der Schweiz (1.-2. Jh.
n.Chr.).
Diese Studienfahrt zeigte wieder einmal, an welchen Schätzen man auf dem
Weg zu weiter entfernten Ferienzielen achtlos vorbeifährt. Die Teilnehmer empfanden
es als Glück, einmal in Muße die nähere Umgebung im Schweizer Mittelland
ansehen zu können; den Leitern sei herzlich gedankt.
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