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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
59.1997, Heft 2.1997
Seite: 45
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1997-02/0047
Unterrichtsfächer

Die zukünftigen Lehrer wurden unterrichtet in Religion. Deutsch. Rechnen.
Geographie. Geschichte, Gesang und Musik (Klavier, Orgel, Violine). Die Kinder
hatten nur nachmittags Unterricht, vor allem in Religion. Rechtschreibung und
Rechnen.

Arbeit der Kinder und der Lehrerzöglinge

Tägliche Arbeit im Garten, auf dem Feld oder in einem Handwerk war für die
Schullehrerzöglinge üblich, aber auch für die 7- bis 14-jährigen Jungen. Die Mädchen
halfen im Hause und bei der Wäsche: später gehörten auch das Spinnen von
Wolle und Flachs sowie Stroh-und Weidenflechten dazu. Diese Arbeiten waren
für die Ernährung der Zöglinge und die Reinhaltung des Hauses notwendig, sie
sollten die Kinder und jungen Männer auch für ihren Beruf vorbereiten: die Kinder
kamen meist mit 14 Jahren zur Lehre in die Familie eines Handwerksmeisters.
Die Lehrer müßten, meinte Zeller. neben ihrem Beruf ein Handwerk beherrschen,
weil ihre Besoldung damals sehr gering war.

Rastlose Arbeit war aber auch ein Selbstzweck und sollte vor Muße und Verlok-
kunsen bewahren.

Familienerziehung oder „Anstalten " ?

Heute werden in Deutschland und der Schweiz keine großen Erziehungsheime
mehr geführt, z.B. haben die SOS-Kinderdörfer eine familienähnliche Struktur.

Aber auch Zeller sah die Einrichtung von großen Eriehungsanstalten als Notlösung
an. Er schreibt 1833:" Wo man also kann, da versorge man solche arme und
verlassene Kinder in einzelne christliche Familien, wo sie in der Zucht und Ver-
mahnung zum Herrn wirklich auferzogen werden. Wo man aber nicht kann, da
versorge man sie in christlichen Armen-Erziehungs-Anstalten"14).

In den Eriehungsanstalten müsse wenigstens auf zehn Kinder eine erwachsene
und christliche Person kommen.

Zeller versuchte. Familien- und Anstaltsleben so gut es ging miteinander zu
verbinden, was bei 65 bis 75 Kindern wohl nicht leicht war. Er und seine Frau
wollten bei den Kindern Vater und Mutter vertreten, unterstützt von Mitarbeitern,
die für kleinere Gruppen der Zöglinge verantwortlich waren.

In diesem Zusammenhang ist ein Plan Christian Friedrich Spittlers, des Mitbegründers
der Beuggener Anstalt, interessant: er wollte 1824 in Beuggen eine „Co-
lonie" von 8-12 Familien ansiedeln, die offenbar als Ergänzung der seit 1820
bestehenden Anstalt gedacht war.

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