http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1997-02/0110
Insbesondere ist es das in Basel versammelte Konzil, welches, freilich erfolglos,
mehrfach versucht hat, im sog. Alten Zürichkrieg einen Frieden herbeizuführen.
Dagegen gelingt es dem Konzil, bei den Zollstreitigkeiten zwischen Basel und den
Städten Säckingen, Neuenburg und Breisach im Herbst 1443 eine Einigung zu
erzielen. Als Basel, gereizt durch die Übergriffe Hans von Rechbergs, im Bündnis
mit Bern und Solothurn beginnt, das Städtchen Laufenburg zu belagern, suchen
die Bischöfe von Konstanz und Basel eine Lösung, nach welcher die zu Schaden
gekommenen Basler Kaufleute durch Österreich mit F000 Gulden entschädigt
werden sollen (449/450).
Noch ins frühe 14. Jahrhundert reicht ein umfassender Städtebund, der die Städte
im Elsaß und im Breisgau mit den Städten der heutigen Westschweiz verbindet
und gegen die damals weit verbreitete Unsicherheit Schutz bieten sollte. In Erfüllung
ihrer Bundespflicht beteiligen sich Straßburg und Basel 1303 an einer Strafexpedition
gegen die Herren von Weißenburg im Berner Oberland. 1324 zerstört
Bern, unterstützt von Solothurn und dem Grafen von Froburg, das Schloß Wildenstein
, „under Waldenburg im Eptingerthal gelegen", das sich im Besitz des mit
Bern verfeindeten Gottfried von Eptingen befand. 1325 beteiligt sich der Basler
Bischof an Berns Seite im Konflikt mit dem Grafen von Neuenbürg an der Bela-
gerung des Städtchens Landeron; 1331 nehmen Stadt und Bischof von Basel mit
je „60 helmen*' an der Eroberung des Städtchens Gümmenen an der Saane durch
Bern und Solothurn teil (462).
Breiten Raum gewährt Münster den Vorgängen am Oberrhein im Zusammenhang
mit den großen Kriegen während des letzten Drittels des 15. Jahrhunderts.
Den Auftakt zu den Burgunderkriegen bildet der Raub- und Plünderungskrieg der
Eidgenossen in den Sundgau im Jahre 1468, an den sich die Belagerung Waldshuts
anschloß 391. Münster berichtet von den Verheerungen des Sundgaus durch die
Eidgenossen; mehrere Dörfer gehen in Flammen auf, das Amt Altkirch wird gebrandschatzt
, das Amt Pfirt größtenteils in Brand gesteckt. Anläßlich der Belagerung
Waldshuts vermitteln Pfalzgraf Ludwig. Markgraf Rudolf (JV.), die Stadt
und der Bischof von Basel, worauf Herzog Sigmund von Österreich den Sundgau,
den Breisgau, den Schwarzwald und die vier Waldstädte am Rhein, Waldshut,
Laufenburg, Säckingen und Rheinfelden, an Herzog Karl von Burgund verpfändet.
Stellvertretend für Karl nimmt der Markgraf den Huldigungseid der Untertanen
der Pfandlande entgegen. Als Vogt setzt Karl Peter von Hagenbach ein. Dieser
bemächtigt sich schon im folgenden Jahr 1470 zur Herbstzeit des Schlosses Ortenberg
und des habsburgischen Weilertals.
In dieser Zeit erlebt Basel einen Kaiserbesuch: Am 7. September trifft hier
Friedrich III. mit seinem Sohn Maximilian ein. Die Basler verehren dem Kaiser
einen silbervergoldeten Staufen (Becher), der mit l'OOO Gulden gefüllt ist, desgleichen
dem Sohn einen ebensolchen mit 500 Gulden. Bereits beginnt sich der
Widerstand gegen Karl von Burgund zu regen. In Basel verständigen sich die
Boten der elsässischen Reichsstädte mit den Vertretern der Eidgenossenschaft, des
Pfalzgrafen, des französischen Königs und des Herzogs von Mailand über das
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