http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1997-02/0178
Abb. 6: Gustave Fecht, 1768 -1828,
aus altem Markgräfler Pfarrergeschlecht
stammend, lebte bei ihrem Schwager und
Hebelfreund Tobias Günttert im Weiler
Pfarrhaus und ist als Adressatin zahlreicher
Hebel-Briefe bekannt geworden.
Der badische Landtagsabgeordnete und
Dekan von Kork, Gottlieb Bernhard
Fecht, war doch ihr Vetter und wurde
bereits abgebildet im Band 2/1996,
Seite 69 dieser Zeitschrift.
Der andere. Pfarrer Martin Fecht. war der Vater von Gustave Fecht und deren
Geschwistern. Gustave ist demnach eine Cousine des Korker Dekans gewesen. Sie
lebte im Pfarrhaus ihres Schwagers und Hebel-Freundes Tobias Günttert zu Weil.
der damals auch das Pädagogium zu Lörrach als Prorektor leitete. Ein Bruder der
Gustave war Eberhard Friedrich Fecht. anscheinend ein wenig das „Enfant terri-
ble'' in der Familie Fecht. Zumindest werden seine leichte Lebensweise und seine
Wirtshausbesuche zeitweise gerügt. In Nyon in der Schweiz hatte er 1806 Justine
Johanna Alary. Tochter eines Eisenwerkbesitzers, geheiratet. Wieder in der Heimat
zurück, bemühte sich auch Johann Peter Hebel um dessen Bewerbung für die
Lehrerstelle an der 1812 in Kork auf Betreiben seines Vetters Dekan Gottlieb
Bernhard Fecht neu eröffneten Lateinschule, die er, auch wegen seiner französischen
Sprachkenntnisse, mit dem Titel eines Diakons übertragen bekam. Eberhard
wurde anfangs von seinem Vetter Dekan gelobt. Aber bald verfiel er wieder in
seine alten Laster, und es kam zumindest vorübergehend für einige Jahre zum
Zerwürfnis. Hebel, auch mit Gottlieb Bernhard Fecht in Freundschaft und in politischem
Amte als Abgeordneter verbunden, bemühte sich um die Versetzung
Eberhards. Der erhielt schließlich die Pfarrstelle in Hesselhurst. Später kam es
wohl wieder zur Aussöhnung der beiden Vettern, denn Eberhard unterrichtete die
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