http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1998-02/0011
Mark. In den Jahren 1850/60 wurden die Straßenzüge von Schopfheim über Wehr
nach Brennet, in das Kleine Wiesental und von Kandern nach dem Wiesental
verbessert und teilweise neu gebaut.
1823 wurde der Postverkehr zwischen Lörrach und Schopfheim noch durch
Boten besorgt, eine Postbeförderung von Schopfheim aus in das Kleine Wiesental
fehlte gänzlich. Im Jahre 1840 erhielt Schopfheim eine erste Posthalterei. In das
Kleine Wiesental wurde der Postverkehr durch private Pferdepost vermittelt. Die
Postwagen nahmen Postsachen vom Postamt in Schopfheim mit, wofür die
Reichspost dem Unternehmer eine jährliche Vergütung gewährte. So wurde 1899
mit dem Fuhrunternehmer Grether aus Wies ein Vertrag abgeschlossen, der eine
Vergütung von 1.200 Mark enthielt. In den Jahren 1905/06 lief zwischen Schopfheim
und Tegernau ein Omnibus der "Motorwagengesellschaft Schopflieim" für
1.600 Mark.
Seit 1919 berühr eine Omnibuslinie der badischen Eisenbahn die Strecke
Schopfheim-Tegernau. Am 1. Mai 1921 wurde diese Linie von der Deutschen
Reichspost übernommen. Damit begann die Kraftpostverbindung in das Kleine
Wiesental.
Eine Erweiterung erfuhr der Kraftpostverkehr durch die Eingliederung der Dörfer
Bürchau. Heubronn und Neuenweg. die vom Postamt Schönau abgetrennt und
dem Postamt Schopfheim zugewiesen wurden.
Bereits im Jahre 1901 ist eine Kommission einberufen worden, welche die
Aufgabe hatte, mit dem zuständigen Ministerium Verhandlungen aufzunehmen,
um die Verkehrsverhältnisse im Kleinen Wiesental zu verbessern. Es wurde vorgeschlagen
, eine Eisenbahnlinie zwischen Schopfheim und Freiburg durch das
Kleine Wiesental und einen Belchentunnel zu bauen, um auf diese Weise den
Südwesten Badens verkehrsmäßig optimal zu erschließen.
Das Vorhaben wurde jedoch nicht weiter ausgeführt: der Schriftwechsel in dieser
Angelegenheit endet mit dem Jahre 1919.
///.
Wie alt sind die Orte im Kleinen Wiesental?
Die Historiker im engeren Sinne beschäftigen sich bei aller Berücksichtigung
der Gesamtquellen vor allem mit jenen Quellen, die schriftlich überliefert sind.
Eine Geschichtsquelle ist alles, was entweder unmittelbar oder mittelbar Kunde
gibt vom geschichtlichen Geschehen. Die Geschichtsquellen in Form von Urkunden
verfolgen nicht den Zweck, Geschichte zu schreiben; sie sind vielmehr aus
dem praktischen Rechtsleben des Alltags erwachsen, sowohl des einzelnen wie
auch von Körperschaften bis hinauf zu den großen Einrichtungen von Staat und
Kirche4'. Zur Altersbestimmung einer Siedlung sind drei Methoden heranzuziehen
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