http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1998-02/0025
1480 wurde nach Vernehmungen von Zeugen festgestellt, daß die hohe Gerichtsbarkeit
den Markgrafen, die niedere Gerichtsbarkeit hingegen dem Kloster
zustehe.
Ein Vergleich vom 16. November 1500 regelte unter anderen Punkten das vom
Markgrafen beanspruchte Jagdrecht in Ried. Die finanzielle Situation des Klosters
St. Blasien führte schließlich dazu, daß das Kloster am 2. Januar 1751 dem Markgrafen
das Dorf abtrat. Raich wurde nun endgültig der Vogtei Tegernau unterstellt
.
Von den Einwohnern der verschiedenen Ortsteile waren die von Ried seit dem
12. Jahrhundert überwiegend dem Kloster St. Blasien leibeigen. Auf Ansprüche
an die Leute, die zum Dinghof Tegernau gehörten, verzichteten 1270 Diethelm
von Rotenberg und Konrad von Rötteln zugunsten des Klosters.
Obwohl sich alle Ortsteile als Gemeinden bezeichneten, ist eine eigentliche
Gemeindeverwaltung nicht festzustellen. Die Aufgaben wurden durch den Vogt in
Ried bzw. die Geschworenen der anderen Orte unter Aufsicht des zuständigen
Vogtes ausgeübt. Sämtliche Ortsteile unterstanden der Tegernauer Pfarrei. Ihren
Lebensunterhalt bestritten die Einwohner zu einem geringen Teil aus dem Landbau
. Eine große Rolle spielte auch die Waldwirtschaft; noch heute bestehen zwei
Drittel der Gemarkung aus Wald.
Schon nach dem Zweiten Weltkrieg war Raich zur Bedarfsgemeinde geworden
und zählt heute zu den finanzschwächsten des Landkreises.
"Was die Großmutter noch wußte", so heißt eine beliebte Fernsehsendung. Was
die Großmutter noch konnte - und der Großvater dazu - das zeigen die Frauen
und Männer vom Bürstel und Hohenegg, die Rieder und die Raicher und die von
Oberhäuser alle zwei Jahre beim großen Brauchtumsfest am Lindenschopf oben
am "Hörnle".
Bei der Teilnahme am Landeswettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden"
erlangte die Gemeinde Raich eine Goldmedaille, und sie trägt, wie auch die Gemeinde
Bürchau, den Zweitnamen "Golddorf".
Aus der Geschichte von Wies
Etwas abseits der größeren Verkehrswege des Südschwarzwaldes liegt die Gemeinde
Wies, eingebettet im Tal der Köhlgarten wiese. Zum Dorf Wies gehören
die Ortschaften Demberg. Fischenberg. Kühlenbronn. Ritterhof. Sägmatt, Stockmatt
und Wambach. Der Weg von Tegernau nach Wies wird schon von weitem
durch den hoch über die Dächer aufragenden Turm der evangelischen Kirche
markiert. Der größte Teil der heutigen Gemeinde Wies gehörte schon früh zum
Dinghof Tegernau und unterstand später der gleichnamigen Vogtei. Demberg. das
Bestandteil der Vogtei Weitenau war. und Wambach, das zu Vogelbach gehörte,
kamen erst Ende 1800 zur damals neugebildeten Vogtei Wies. Im 13. und 14.
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