http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1998-02/0028
Abb. 10: Der Stausee des Kraftwerkes Köhlgartenwiese auf einer alten Ansichtskarte
Die Einwohner von Salineck und Ebigen mußten ihre Frucht in der Weitenauer
Mühle mahlen lassen13'.
Der unmittelbare Besitz des Klosters umfaßte die Dörfer Weitenau, Sallneck.
Demberg. Hofen. Heuberg. Schillighof und Henschenberg. Bis 1810 gehörte
Sallneck mit Weitenau. Hofen. Schlächtenhaus. Schillighof. Eichholz. Henschenberg
. Wieslet und Demberg zur Vogtei Weitenau. die sich wahrscheinlich auf den
ursprünglichen Besitz der Freiherren von Wart gründete.
Der Dinghof befand sich beim Kloster Weitenau. Das Dinghofrecht, in dem die
überkommenen Rechte und Gewohnheiten, aber auch die Rechte und Pflichten des
Grundherrn St. Blasien gegenüber dem Hof und seinem Meier und umgekehrt
enthalten waren, wurde im Jahre 1344 zusammen mit einem Berain über die
Besitzungen und Einkünfte des Klosters aufgezeichnet. Die niedere Gerichtsbarkeit
übte das Kloster aus. Gericht gehalten wurde zweimal jährlich unter der Linde
bei der Klosterkirche, wozu alle Gotteshausleute aufgeboten wurden.
Die hohe Gerichtsbarkeit, also das Urteil in Fällen, die nur mit dem Tod und
nicht mit Geld, sonstigen Leistungen oder Strafen zu sühnen waren, lag zuerst bei
den Herren von Wart, später bei den Markgrafen von Hachberg-Sausenberg und
nach 1503 bei den Markgrafen von Baden, die ihre Nachfolger als Vögte des
Klosters Weitenau waren. Im Jahre 1556 wurde in Weitenau die Reformation
eingeführt und das Kloster aufgehoben, doch blieb St. Blasien weiterhin im Besitz
der ehemaligen Propsteigüter und Einkünfte, die nunmehr der Verwaltung des St.
Blasianischen Amtmanns in Basel unterstellt wurden141.
Im Bauernkrieg wurde das Kloster Weitenau im Mai 1525 durch aufständische
Bauern geplündert, während im Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) der Meierhof
zerstört wurde.
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