http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1998-02/0073
Tegernau-Schwand
Gastwirtschaft "Sennhütte "
Für kurze Zeit verlassen wir die Tal- und Wiesenauenlandschaft der Kleinen
Wiese und steigen auf die Höhen des seit Jahrhunderten zu Tegernau gehörenden
Teilortes Schwand. Der erste flüchtige Ausblick von oben in fast alle Windrich-
Abb. 8: Gasthaus "Zur Sennhütte" um 1938
tungen begeistert. Erst beim längeren Verweilen und Innehalten erfaßt man die
Weite und die überaus reizvollen Berg- und Tallandschaften in ihrer ausgeprägten
Schönheit.
Der bekannte Chronist und Professor Carl Gustav Fecht schwärmte schon im
Jahre 1858 von dem lieblichen Bauerndorf Schwand mit seinen stattlichen Bauernhäusern
, denen man schon damals beim äußeren Anschein Ordnung und Wohlstand
ansah. Die fleißige und wohlhabende Bevölkerung ernährte sich seit Urzeiten
vom Holzhandel und vor allem durch Feldbau und Viehzucht.
Eine Schankwirtschaft "Zur Sennhütte" in Schwand wurde erstmals dem Landwirt
Friedrich Trefzer am 17. Juni 1887 bewilligt. Er erhielt jedoch lediglich eine
auf Zeit befristete Erlaubnis, die zum 12.1.1893 auslief. Während der 6jährigen
Laufzeit dürfte die Schankwirtschaft wohl vorwiegend in den Sommermonaten
betrieben worden sein. Bereits im April 1885 gründeten 16 Bürger, bzw. Landwirte
von Schwand. Demberg und Raich einen landwirtschaftlichen Konsumverein
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