http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1998-02/0074
und errichteten ein Käsereigebäude. Unter dem Vorstand von G. Friedrich Vollmer
lieferten die organisierten Bauern täglich ihre Milch an die Sennerei, wo unter
fachmännischer Aufsicht Käse hergestellt wurde.
Der heutige Gasthof "Sennhütte" feiert im Jahre 1998 sein lOOjähriges Bestehen.
Jakob Friedrich Vollmer ersuchte im August 1898 in dem Anbau seines Molkereigebäudes
um ein Schankwirtschaftsrecht, das ihm mit baulichen Auflagen bewilligt
wurde. Seinen Gästen bot er vorwiegend selbsterzeugte Milch und Molkereiprodukte
an. Im Jahre 1904 erfolgte der erste An- und Umbau.
Zu Beginn des 1. Weltkrieges. Ende August 1914. stellte er den Schankbetrieb
ein, da seine beiden verheirateten Söhne zum Heeresdienst einrücken mußten.
Nach diesem unseligen Krieg, und zwar zum 1. März 1919. erwarb der damals
35jährige aus Demberg stammende Gustav Gsellinger. verheiratet mit Lina. geb.
Kiefer, von Schwand, das gesamte Anwesen "Zur Sennhütte" von J.F. Vollmer.
Nach erfolgter Gastwirtschaftserlaubnis vom 29.7.1919 bot er neben der Schank-
und Speiseausgabe einige Gästezimmer an. In den wirtschaftlich schwierigen Zeiten
der 30er Jahre blieben die Übernachtungsgäste aus. weshalb die Räume zu privaten
Wohnzwecken genutzt wurden. Dies hatte aber die Konsequenz, daß das Gasthaus
im Jahre 1938 durch den Bezirksrat des Amtsbezirkes Lörrach zur Schankwirtschaft
deklariert wurde.
Das Anwesen "Sennhütte" übernahm im April 1948 der Landwirt Max Grether
aus Tegernau, welcher mit der Wirtstochter Anna Gsellinger verheiratet war. Im
November 1955 erfolgte ein erneuter Umbau des Hauses mit Vergrößerung der
Gaststube und dem Ausbau von Fremdenzimmern im 1. Obergeschoß.
Im März 1974 setzte Rolf Grether mit seiner Ehefrau Rosemarie in dritter Generation
die Gastgebertradition fort. Wegen der ständigen Nachfrage an Übernachtungen
entschloß sich die Familie Grether im Jahr 1978 zu einem nochmalisen umfassen-
den Umbau. Im Frühjahr 1984 waren die Arbeiten abgeschlossen. Das Gastgeberhaus
erstrahlt nach dem großzügigen Ausbau des Nebenzimmers und einem Pensionsbetrieb
mit 11 Gästezimmern im neuen Kleide und lädt besonders zur Sommer-
und Herbstzeit viele verwöhnte und ruhesuchende Gäste zum Verweilen ein.
Mit der großen einladenden Sommerterrasse unter dem alten Kastanienbaum findet
der heutige Gast in dem Gasthof mit Pension "Sennhütte" ein Haus vor, das zu
den bestgeführten Gasthäusern des Kleinen Wiesentales zählt.
Sallneck
Ehemaliges Realgasthaus "Zum Maien"
Oberhalb der westlichen steilen Talflanke der Köhlgartenwiese dehnt sich das
Bergdorf Sallneck mit seinem Teilort Ebigen. in Nordsüdrichtung und leichter
Hanglage, in lockerer Bebauung, teilweise auch mit deutlicher Gruppenbildung von
alten Bauernhäusern, aus.
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