http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1998-02/0156
Eifrige Werbearbeit, insbesondere durch Kaufmann Fritz Bechtel. brachte in
kurzer Zeit ein überraschendes Ergebnis: Über 70 Bürger aus Wies waren bereit.
Mitglied einer Ortsgruppe des Schwarzwaldvereins zu werden!
Die erste offizielle Versammlung wird auf den 11. Dezember 1921 in der "Wirtschaft
zur Krone" in Wies anberaumt und von Pfarrer Weidner aus Wies geleitet.
Nach vorausgegangener Aussprache, in Anwesenheit von 21 Mitgliedern, wurde
die Gründung der Ortsgruppe Wies des Schwarzwaldvereins beschlossen.
"Möge dem Verein eine segensreiche Zukunft beschieden sein, "schließt Lehrer
Wörner seine Gedanken im Protokoll ab.
Nach dem Gründungsprotokoll wurden in den Verwaltungsausschuß gewählt:
1. Vorsitzender Heinrich Weidner. Pfarrer
2. Stellv. Vorsitzender Hermann Wüst. Hauptlehrer
3. Rechner Hermann Schwald. Wirt
4. Schriftführer Karl Wörner, Lehrer
Die Ortsgruppe umfaßte am Gründungstag 77 Mitglieder aus den Gemeinden
Wies mit Nebenorten, Sallneck. Tegernau. Schwand. Elbenschwand, Holl, Wieslet
. Enkenstein. Raich. Ried. Oberhäuser sowie aus Maulburg und Schopfheim.
Als Hauptaufgaben wurden in der Gründungsversammlung festgelegt:
1. Verbesserung des Autoverkehrs
2. Steigerung der Mitgliederzahl auf 100, damit ein Vertreter im Schwarzwaldverein
Freiburg gesichert wird.
Ein Antrag auf Erhebung einer Aufnahmegebühr zur Aufstockung des Kassenstandes
wurde laut Protokoll "nicht gebilligt". Man war von vornherein sehr realistisch.
26 Mitglieder fanden sich am 12. 2. 1922 zur zweiten Mitgliederversammlung
im "Löwen" in Wies ein. Im Vordergrund stand die Verabschiedung einer Vereinssatzung
, in der auch das bereits damals sehr großflächige Arbeitsgebiet der
jungen Ortsgruppe definiert worden war. Dieses erstreckte sich vom Wambacher
Wasen. Gleichen. Hohwildsberg. Lipple. Stühle. Spähnplatz. Nonnenmattweiher.
Jungholz. Hörnle. Schwand. Sallneck, Tiergarten bis zum Hohfelsen.
Dem Protokoll einer Ausschußsitzung vom 10. 3. 1923 ist zu entnehmen, daß
die Ortsgruppe ihr Arbeitsprogramm kurzfristig ändern mußte. Grund war der
Ausbruch des Nonnenmattweihers. bei dem weite Teile des Belchenwiesentales
überschwemmt und verwüstet wurden. Alle Kräfte des Schwarzwaldvereins Wies
wurden im Umkreis des Nonnenmattweihers zur Verbesserung des Wegnetzes
gebündelt, weil durch das Ereignis auch ein starker Zustrom von Besuchern eingetreten
war.
Bereits im Jahre 1924 war der Verein auf 153 Mitglieder angewachsen. Der
Mitgliedsbeitrag betrug 2,50 Mark. Er wurde wegen der "Geldknappheit im ländlichen
Raum" in zwei Raten zu 1.- u. 1.50 Mark jährlich eingezogen. Nach und
nach fanden neben der Hauptarbeit des Wegenetzaufbaues auch gesellige Veranstaltungen
statt, wie Ausflüge. Familien- und Lichtbilderabende.
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