Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
60.1998, Heft 2.1998
Seite: 169
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1998-02/0171
Jacob Müller, der Schmied, und Hans Jacob Oßwald mußten für den Hof je 5
Gulden Schätzung bezahlen, also 5 Gulden Grundsteuer, die in der Tegernauer
Vogtei nicht von dem Gebäude, sondern von dem Grund, auf dem das Haus stand,
erhoben wurde.

IV. Generation

Ab dem Jahr 1760 trägt der halbe Hof den Namen Oßwald. während der Familienname
Müller der anderen Hofhälfte am Aussterben war. Jacob und seine Frau
Barbara Küchlin hatten nämlich nur 4 Mädchen, da der einzise Sohn schon nach 1
Stunde starb. Zwei Töchter heirateten in das Kleine Wiesental nach Raich und in
die Holl, und die zwei anderen blieben daheim. Die älteste suchte vergeblich einen
passablen Schmied und wurde dann schließlich 1790 die Frau des Schuhmachermeisters
Hans Funk von Schlächtenhaus. der vier Jahre jünger war als sie. Dieser
übernahm den Hofteil und gleichzeitig auch seine Schwiegereltern. Dem 23jähri-
gen Hans Funk und der 27 Jahre alten Catalina Barbara Müller war zusammen nur
ein Winter vergönnt, denn im Frühling starb die junge Frau im Wochenbett. Da
heiratete er 5 Monate später die jüngere Schwester seiner Frau mit dem im Waldland
seltenen Vornamen Salomea. Diese brachte 5 Kinder zur Welt und ist am
5.1.1814 an Nervenfieber gestorben (heute würde man Typhus dazu sagen). Diese
Krankheit verbreiteten die Soldaten der alliierten Befreiungsarmee, und durch
Ansteckung wurden fast alle Ortschaften davon betroffen. Den Schneiderhof traf
es damals auch, denn zuerst starb der Großvater Jacob Müller am 5.1.1814 und
eine halbe Stunde später die erst 45jährige Salomea. Beide wurden zusammen in
ein Grab gelegt.

Der Witwer Hans hatte noch 2 kleinere Kinder, die 8 und 11 Jahre alt waren, und
so blieb dem 47jährigen nichts anderes übrig, als wieder zu heiraten. So führte er
die 36jährige Anna Wagner von Wies in die Klosterkirche. Diese hatte 2 uneheliche
Töchter, die wie der Vater "Brödlin" hießen. Die eine ist in Maulburg, die andere
"auf dem Schub durch Tegernau" geboren worden, und beide sind in Wies aufgewachsen
. Mit 21 Jahren aber bekamen sie Schwierigkeiten bezüglich des Heimatrechts
. Das neue Gesetz bestimmte nämlich, daß uneheliche Kinder da heimatberechtigt
sind, wo ihre Mutter das Heimatrecht hat. Zwischenzeitlich war die Mutter
aber in Kirchhausen verheiratet und hatte dort auch dieses Recht erhalten. Da gehörten
die Kinder nun per Gesetz auch hin. Aber es war ein langer und harter Kampf,
bis die Brödlin-Töchter sich auf dem Schneiderhof einfanden und in der Folgezeit
Kirchhausen mit einer Anzahl unehelicher Brödlin-Nachfahren beglückten.

V. Generation

Als Hans Funk 1790 auf den Schneiderhof einheiratete, war im Nachbarteil der
junge Besitzer seit 7 Jahren schon da. Es war der Sohn von Hans Jacob Oßwald
und Maria Müller, der wie der Vater Hans Jacob hieß. Er durfte einen Beruf

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