http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1998-02/0207
vveils auf die internationale Zuständigkeit der deutschen Gerichte und das anwendbare
Recht eingeht.
Ein weiteres Kapitel behandelt das Problem, ob die Entscheidung des Gesetzgebers, daß
in Deutschland nicht mehr entmündigt wird, dazu führt, daß im Ausland ausgesprochene
Entmündigungen im Inland nicht anzuerkennen sind bzw. wenn ja. in welchem Umfang.
Der Verfasserin Martina Oelkers gebührt für ihre Arbeit Anerkennung. Das vorliegende
Werk in der bewährten Reihe "Europäische Hochschulschriften" wird wohl - nicht allein
wegen des hohen Preises - nur in einem kleinen Leser- und Interessentenkreis Aufnahme
finden, denn es zeigt auch exemplarisch auf, wie kompliziert und schwierig nicht nur das
deutsche (Betreuungs-) Recht geworden ist. Bedauerlicherweise fehlt in diesem Buch ein
abschließendes (Stichwort-) Register. Die Arbeit kann den mit Betreuungsrecht befaßten
Personen, die im Zeitalter des Binnenmarktes zunehmend mit Fällen des internationalen
Betreuungsrechts zu tun haben, uneingeschränkt empfohlen werden.
Elmar Vogt
Auf dem Weg zur Paulskirche
Die Heidelberger Versammlung vom 5. März 1848
Begleitband zu der Ausstellung im Kurpfälzischen Museum der Stadt Heidelberg vom
5.März-3.Mai 1998, herausgegeben von Frank Engehausen und Frieder Hepp. Verlag
Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 1998, ISBN 3-929366-81-9
Die Heidelberger Versammlung vom 5.3.1848 war ein Treffen von 51 süddeutschen
Liberalen und Demokraten, die eine öffentliche Erklärung verfaßten. Sie setzten sich ein für
..Freiheit. Einheit. Selbständigkeit und Ehre der deutschen Nation" und forderten die Einberufung
einer Nationalvertretung. In der Frankfurter Nationalversammlung vom 18.5.1848 -
28.3.1849 wurde diese verwirklicht.
Das vorliegende Buch enthält neun Aufsätze zu der Heidelberger Versammlung, vorwiegend
verfaßt von Mitarbeitern und Studierenden des Heidelberger Historischen Seminars:
Frank Engehausen. Katharina Hausmann. Carolin Müller. Christian Müller. Petra
Schaffrodt und Peter Zorn. Je ein Aufsatz stammt von Frank Moraw. Lehrer an einem
Gymnasium, und Frieder Hepp. dem stellvertretenden Leiter des Kurpfälzischen Museums
der Stadt Heidelberg, in dem die im Titel genannte Ausstellung stattfand.
Die Männer der Heidelberger Versammlung waren ..gemäßigte Oppositionelle", keine
..radikalen Demokraten" wie Hecker und Struve. Das erkennt man an der Abschlußerklä-
rung sowie an dem Bericht eines Mitgliedes dieser Versammlung. Friedrich Daniel Bassermann
(1811-1855): der genannte Bericht wurde kritisch kommentiert in den vorliegenden
Band aufgenommen.
Dieses sehr informative Buch macht die Gegensätze zwischen den verschiedenen Strömungen
liberaler oder radikaler Art deutlich, die in der Revolution von 1848/49 ihren
Ausdruck fanden.
Renate Reimann
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