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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
61.1999, Heft 1.1999
Seite: 22
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1999-01/0024
..Grund" (Mühlengrund. Mittlerer Grund. Langgrund). Die schnellfließenden Gerinne
dazwischen sind die Gießen.571

Nach Tullas Idee wurde der Rhein in den Jahren 1817 bis 1876 in ein 200 m
breites festes Korsett gepreßt, in dem er sich durch Tiefenerosion ein neues Bett
graben sollte. Die Korrektionsarbeiten, die bei Istein und wohl auch hier in Rheinweiler
anfangs der 50er Jahre begonnen worden sind.5*' mußten von den Anwohnern
des Rheins übernommen werden. Durch diese Maßnahmen senkte sich der
Rheinwasserspiegel bei Rheinweiler von 1852 bis 1947 um 6.7 m.59'

Es folgten weitere Veränderungen:

1890 bis 1900 wurde ein durchgehender Hochwasserdamm beidseits des Rheins
errichtet.

Als 1912 zwischen Basel und Kehl der regelmäßige Schiffsverkehr aufgenommen
worden war. mußte eine brauchbare Fahrrinne von mindestens 2 m Tiefe
geschaffen werden.

Nachdem schon vor 1914 deutscherseits Pläne für Staustufen im Rhein ausgearbeitet
worden waren, griff Frankreich nach dem Ersten Weltkrieg diesen Gedanken
auf. Artikel 358 des Versailler Vertrages gab ihm das Recht zum Kanalbau.
1922 erklärte sich die Internationale Rhein-Zentral-Kommission (RZK) mit der
Ausführung des Rheinseitenkanals einverstanden, und 1925 wurde gegenüber
Istein mit dem Bau des Kraftwerks Kembs begonnen. Die Arbeiten am Kanal
wurden 1928 aufgenommen, und am 3. Mai 1932 wurde der erste Abschnitt mit
dem Kraftwerk Kembs in Betrieb aenommen. Es folgten bis 1959 die Staustufen
Ottmarsheim. Fessenheim und Vogelgrün. Der Grand Canal d"Alsace entzieht
dem Rhein mit etwa 1 100 mVs den größten Teil seiner Wasserführung und hat
ihm in unserer Region sein ursprüngliches Wesen genommen. Das im alten Flußbett
dahinplätschernde Rinnsal heißt jetzt zutreffend ..Restrhein".

Und - Stichwort „90 m-Streifen" - weitere Änderungen stehen bevor. . .
Erneut einschneidende Landschaftsveränderungen brachte der Weiterbau der
Bahnlinie von Freiburg nach Basel in den Jahren 1845 bis 1855. Der uns interessierende
Abschnitt Schliengen - Efringen wurde am 8.11.1848 eröffnet (Haltingen
wurde 1851 und Basel schließlich 1855 erreicht).6*" Um der Bahn über mannigfaltige
Geländegestaltungen einen Weg zu ebnen und die vier Bahnhöfe Rheinweiler.
Kleinkems, Istein und Efringen-Kirchen ausnahmslos auf eine Meereshöhe von
257 m zu legen, waren Tunnels. Aushebungen. Auffüllungen. Anschüttungen und
der Viadukt von Bellingen mit seinen 22 Bögen nötig.

„Allein zwischen Schliengen und Efringen liegen seither elf Rechts- und zwölf
Linkskurven, davon fünf mit kleinerem Radius als 400 m, die man damals ohne
weiteres in Kauf nahm, weil man mit Geschwindigkeiten von höchstens 40 bis 45
km/h rechnete."6"

Kein Wunder also, daß man für den beabsichtigten viergleisigen Ausbau der
Strecke im Raumordnungsbeschluß des Regierungspräsidiums Freiburg vom
24. Februar 1989 mit der „Katzenberg-Variante" eine völlig neue Trasse für die
Gleise 3 und 4 befürwortet hat.62'

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