Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
61.1999, Heft 1.1999
Seite: 156
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1999-01/0158
So, das isch jetz d* Vorred gsi! Aber i ha si müeße halte, daß er wüsset, was ich
für e große Respekt gha ha vor eme Machtwort.

Unsere Nochber. der Christian - Großvatter. isch my Fründ gsi. Der ganz Tag bini
bynem ghockt un hanem ghulfe. das heißt: meistens bini em wohl im Weg umme
gstande. Aber es het en nit verdrösse, un er isch allewiil lieb un guet gsi zue mer un
het gseit. i seig sy Chnechtli. Das hani gern ghört un ha mer e Stiefel druf iibildet.

Der Christian-Großvater het au e Frau sha. Aber zue dere hani nit Großmuetter

Gl

gseit; das isch für mi d'Frau Bauer gsi, erstens, wil i zwo eigeni Großmüettere gha
ha, un zweitens, wil's e weng e reesi gsi isch. Si isch aber au e seelegueti Frau gsi.
numme het si nit so viil Geduld gha mit mer wie der Großvatter. vor allem, wenn i
mit dreckige Schueh in d'Stube iine bi.

Emol het der Großvatter e chleini Meinigsverschiedeheit gha mitere: i weiß
nümme wege was. Un wie's halt so isch: d"Wiibervölcher wann allewiil "s letzt
Wort ha! Dodrum het die gueti Frau au allewiil no öbbis gwüßt un het im Großvatter
allewiil wieder e Trumpf druf ge. Aber der Großvatter het sich nit us der
Rueih bringe lo. si het sich veriifere chönne wie si het welle. Er het numme glacht.
Un schließlich isch er bheeb vor si ane gstande un het uf si abe gluegt un het gseit:
.,0. halt jetz dy Muul. Alti. un gang!"

Un sy wüetigi Frau het en numme no e weng agluegt. no het si wäger denkt: Jetz
gilt's Ernst!, het sich churz umdraiht un isch gange.

Oh. hani denkt, das isch jo grad wie in mynere biblische Gschicht. wo der
Heiland mit syne Jünger übere See gfahren isch. un d'Jünger hän so arg Angst
gha. 's Schiffli gieng unter. Do isch der Heiland ganz ruehig ufgstande un het sy
Hand uusgstreckt un het gseit: ..Sei still und verstumme !"un sofort het sich der
Sturm gleit. So het jetz au der Großvatter e Machtwort gsproche. Er het eifach
gseit: „Sei still und verstumme!" - uf alemannisch: ..Halt dy Muul. Alti. un
gang!" - un sofort isch usgstürmt gsi.

Sider dort isch für mi der Christian-Großvatter no vor mym Vatter cho un glii
nonem liebe Gott, so het mer sy Machtwort imponiert.

Ball druf. ame Samstig. hämmer Mist glade mitenander. Un wo mer fertig gsi
sin. het der Großvatter gseit: ..So. jetz will i go agschire. Lauf schnell in d"Stube
un hol mer seile Zwick, wo im chleine Tischli in der Schublade lyt. Aber putz au
d'Schuehab!"

Un ich nüt as iine! 's Schuehabputze hani natürlich vergesse, wil's mer so
pressiert het: i ha doch welle helfe agschire!

D' Frau Bauer het grad d"Stube putzt gha. Schneewiß isch der Bode gsi un
schön mit Sand gstreut. daß der Sunntig het chönne chu. Aber z'erst bin ich cho
un ha au glii e ghörige Schunke Mist uf die früsch gfegte Diele abglade. I ha's gar
nit gmerkt in mym Iifer: aber d'Frau Bauer het's natürlich glii gseh; sone Huus-
frau sieht jo alles. Un glii isch au der Sturm loosbroche. un was für ein!

Alles möglichs het si mi gheiße: aber i ha mi nit us der Rueih bringe lo. Oh, i bi
bym Christian-Großvatter in e gueti Schuel gange! Un will sich der Sturm halt gar
nümme het beruehige welle, hani denkt: do hilft numme e Machtwort.

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