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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
61.1999, Heft 1.1999
Seite: 163
(PDF, 33 MB)
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6. Die Doppellaute ie (über den das Nötige beim i schon gesagt ist), ue, üe. üei
(früeih) bedürfen keiner weiteren Erläuterung.

Die Leiselaute (Konsonanten) im Alemannischen
Über sie sei kurz folgendes gesagt:

1. Harte Leiselaute am Wortanfang gibt es im Alemannischen selten (Kätterli.
kai. keie. Paul. Pack).

2. Wörter, die im Hochdeutschen mit p oder t beginnen, werden mit b oder d
gesprochen.

3. Sp und st werden im Hochdeutschen nur mit Anlaut schp und seht gesprochen
, im Alemannischen aber durchweg.

4. Ebenso spricht der Alemanne das ch überall als Rachenlaut.

5. Trotzdem wird um des gewohnten Wortbildes willen die hochdeutsche
Schreibweise beibehalten. Ich schreibe also Post und spreche Boschd. Chunst
(Chunschd). Stiefel (Schdifel). Traum (Draum). Die im Hochdeutschen übliche
Verdoppelung von Hellauten als Schärfungszeichen wird beibehalten, auch dann,
wenn im Alemannischen keine Schärfung vorhanden ist. Also: Matte. Chratte.
Dreck. Bett. Welle. Sunne. Muetter (Mueder). Fuetter (Fueder). byß. bysse (beißen
), bisse (gebissen).

6. Die im Hochdeutschen nicht vorkommende Verdoppelung des g ist im Alemannischen
gelegentlich notwendig: Mängg Soomechörnli (mängg = manch, daher
das ä!). güggele. Guggehuus. e wenggeli. Aber: Denk. Henker (Hängger),
flink.

Der Leser oder Schreiber, der mir bis dahin gefolgt ist und nun daran geht, die
Regeln anzuwenden, wird manchmal stutzen: Jetz. wie soll i schriibe? Ihm sage
ich: Lies in Hebels Wegweiser ,.Un wenn de am e Chrüzweg stohsch.... halt still
un froog dy Gwisse zerst". Es gibt nämlich auch ein Sprachgewissen.

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