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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
61.1999, Heft 1.1999
Seite: 206
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1999-01/0208
Johann Anselm Steiger
Unverhofftes Wiedersehen mit Johann Peter Hebel
Studien zur poetischen und narrativen Theologie Hebels
Heidelberg: Palatino Verlag, 1998
184 Seiten
ISBN 3-932608-13-5

Daß Johann Peter Hebel (1760 - 1826) in seinen Kalendergeschichten und Gedichten
freundlich-freundschaftlich Lebensweisheit und Lebenshumor mitteilt, weiß die geneigte
Hebelleserschaft.

Daß Johann Peter Hebel in eben diesen Werken aber auch christlich - lebensdienlichen
Glauben vermittelt, mochte man hie und da schon einmal gehört haben. Aber so richtig
nachgewiesen und an Texten gezeigt wurde diese Intention des Dichters und Schriftstellers
noch selten.

Da kommt nun eine neue Veröffentlichung über Johann Peter Hebel auf den Markt, die
eben dies nun wirklich fleißig und akribisch aufzeigt: Johann Peter Hebel ist (fast) immer
der glaubensgewisse Christ und der nachdenkende Theologe !

Ob er die biblische Glaubensüberlieferung nun in Anspielungen oder in offenen, gelegentlich
auch versteckten. Zitaten aus Bibel (und Gesangbuch) hineinbringt, ist dann nur
noch eine Frage der schriftstellerischen Methode.

Der dies nachweist, ist ein junger Theologe in Heidelberg. Johann Anselm Steiger. Er
veröffentlicht unter dem Untertitel „Studien zur poetischen und narrativen Theologie Hebels
" sein „Unverhofftes Wiedersehen mit Johann Peter Hebel". Hebels „Tranziska". das
Gedicht „Die Vergänglichkeit" und natürlich das „Unverhoffte Wiedersehen" sind die
Beispiele, an denen Steiger den ..predigenden" (im guten Sinne !) Schriftsteller und Dichter
..ent-deckt".

So viele Rückgriffe und Anspielungen auf Bibel und Gesangbuch, man möchte es kaum
glauben. Steigers Darlegungen sind überaus lesenswert!

Steiger zeigt aber auch noch einen anderen Hebel: Jenen, der sich in eine heftige religionspädagogische
Auseinandersetzung über die Frage begibt, wie denn die Bibel so erzählt
werden könne, daß die Zeitgenossen sie verstehen können - eine Auseinandersetzung, die
nichts von ihrer Aktualität verloren hat: einen Hebel, der literarisch bis zu einer bestimmten
Grenze für die Integration der Juden kämpft und zwar nicht indem er Anpassungsforderungen
an Juden formuliert, sondern so. daß er bei Nichtjuden Verständnis für die Besonderheiten
jüdischen Lebens und Glauben zu wecken versucht: und schließlich einen Hebel, der
zur Eröffnung des Karlsruher Museums am 12. Mai 1809 zum reinen Hofpoeten wird.

So lohnt es sich aus verschiedenen Gründen. Steigers Büchlein zur Kenntnis zu nehmen
und zu lesen.

Hans-Jürgen Schmidt

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