http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1999-02/0106
hier entfernt auf Gemarkung Petit-Landau in der Ebene der Hardt zwischen Petit -
Landau und Hombourg liegt (Abb. 1). Ebenfalls aus der Acta Murensia erfahren
wir, daß dort Ritter Hesso von Üsenberg im Jahr 1111 Otto II. von Habsburg.
Landgraf im Oberelsaß, in seiner eigenen Kammer umgebracht hat.71
Offenbar war die Burg Butenheim zunächst der Mittelpunkt der habsburgischen
Besitzungen im Elsaß, bevor es dann vorübergehend vermutlich Ottmarsheim und
schließlich Ensisheim wurde, das ja bis zum Dreißigjährigen Krieg Hauptstadt von
Vorderösterreich war.
Zum anderen sind die ersten Spuren der Habsburger in unserer Gegend verbunden
mit dem Namen Guntram des Reichen, der - wieder gemäß den Akten aus Muri - ein
Ahne der Habsburger war. Die Spuren setzen sich dann fort mit dessen Sohn Lanze -
lin von Altenburg und dessen Söhnen Rudolf von Altenburg und Radbot, ab 1023
Graf des Klettgaus. Während Radbot 1028 das Kloster Muri stiftete und neuerdings
als Gründer der Habsburg angesehen wird, haben Rudolf und seine Gattin Kunigunde
1030 das Benediktinerinnenkloster Ottmarsheim gestiftet und vermutlich zunächst
in Butenheim den Mittelpunkt ihrer Besitzungen gehabt.8'
Nachdem die Habsburger anschließend Butenheim unter anderem mit ihren Bellinger
Besitzungen über 200 Jahre den Herren von Butenheim als Lehen überlassen
hatten, kaufte es Rudolf IV.. der als Rudolf I. von Habsburg am 1. Oktober
1273 zum deutschen König gewählt worden ist. zusammen mit der Herrschaft
Landser wieder zurück. Die Herren von Butenheim hatten offenbar mit Unterstützung
des Basler Bischofs in der Zwischenzeit versucht, sich von den Habsburgern
zu lösen.9'
Jedenfalls ist bereits im ersten habsburgischen Urbar, das 1303 durch Burkard
von Frick aufgenommen worden ist, neben den Ämtern Ensisheim, Albrechtsthal.
Hohlandsburg/Haut Landsbourg und Dattenried/Delle auch das Amt Landser aufgeführt
.10'
Durch die Heirat Albrechts II. mit Johanna von Pfirt 1324 ist dann der ganze
Sundgau von der Burgundischen Pforte zum Rhein, vom Jura zur Thür österreichisch
geworden - ausgenommen Mülhausen. Die österreichischen Herzöge wurden
in ihrer Eigenschaft als Grafen von Pfirt und Landgrafen des Elsaß so die
Nachfolger der ersten Grafen des „Südgau".11'
In der Folgezeit wurde Burg Butenheim mit den Dörfern Bellingen, Butenheim,
Homburg und Landau von den Habsburgern wieder als Lehen vergeben. So - nach
einigen Zwischenstationen - 1401 an Hans Ulrich vom Haus, nachdem dieser
Besitz bereits am 17. März 1337 seinem Vater Friedrich vom Haus vom Grafen
Rudolf von Neuenburg (Neuchätel-Nidau), dem österreichischen Landvogt, für
550 Mark Silber verpfändet worden war. In dieses Pfandrecht war Hans Ulrich
vom Haus schon 1365 eingetreten. m
Die Ritter vom Haus residierten seither nicht nur auf ihrer Stammburg Wittenheim
nördlich von Mülhausen, sondern auch auf der Burg Butenheim. Hans Ulrich
vom Haus war es wohl auch, der Ende des 14. Jahrhunderts begonnen hatte.
Bellingen mit Mauer und Graben zu umgeben.13'
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