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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
62.2000, Heft 1.2000
Seite: 24
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2000-01/0026
Wichtig für die Geschichte der beiden jetzt vereinigten Orte, auch des dörflichen
Otlingen, ist die Ansiedlung von Industrie gewesen, die ihnen den Charakter
rein landwirtschaftlich orientierter Dörfer genommen hat, wobei bis zur Ansied-
lung der Ciba die Textilindustrie im Wehratal vorherrschte. So prägen auch Industrieanlagen
und Arbeiterhäuser das Ortsbild.

Zum Alter der Gebäude ist noch zu sagen, daß verhältnismäßig wenige Einzelhäuser
aus „alter Zeit", d.h. aus dem 18. Jahrhundert und früher, erhalten sind. Die
meisten alten Gebäude sind die Kirchen und Kapellen, die hier nicht näher behandelt
werden, die beiden Wehrer Schlösser und weniges andere. Die Masse der
Bauten stammt aus dem vorigen und unserem Jahrhundert.

Im folgenden sollen zunächst die beiden Burgruinen als älteste architektonische
Zeugen des Wehratales vorgestellt werden, sodann werde ich zur Besprechung
wichtiger Gebäude in den Orten selbst übergehen, vom Storchenhaus (1547) bis
zu den letzten Bauten der postmodernen Gegenwart. Besonderer Wert soll dabei
auf die Charakterisierung der schon erwähnten plastisch-architektonischen Ensembles
in Wehr gelegt werden. An den Schluß möchte ich eine kurze Zusammenfassung
stellen, die noch einmal auf wesentliche Merkmale der Wehrer Architektur
eingeht, z.B. auf regionale Bauformen, Materialien und Farben.

Die Burgruinen Werrach und Bärenfels

In der Nähe der Stadt finden wir die Burg Werrach, die wohl die ältere von
beiden ist. 61 Der Name hängt eindeutig mit Fluß und Ort zusammen. Dies muß
die Burg des Adalgoz von Werra gewesen sein, der in der berühmten Urkunde
von 1092 erwähnt wird. 7> Sie wird also im 11. Jahrhundert erbaut worden sein.8)
Auch Walther von Klingen diente sie gelegentlich als Wohnsitz.91 Nach verschiedenen
vorausgegangenen Versuchen der Habsburger nimmt sie Rudolf I., der
spätere deutsche König, im Jahre 1272 endgültig durch Verrat ein. 101 Später
diente sie den Schönauern als Residenz. 111 Diese verließen sie wohl schon Ende
des 15. Jahrhunderts, spätestens aber 1511, also noch vor dem Bau des Alten
Schlosses (s. dort). 12' In der Folgezeit verfiel die Burg, und während des Dreißigjährigen
Krieges wurde sie endgültig zerstört. 1,1 Im Jahre 1905 kümmerte man
sich erstmals um die verbliebene Ruine, es wurde ein Aussichtspavillon erstellt.
1982 kamen Burg und Schloßberg in den Besitz der Stadt, die umfangreiche
Sanierungsarbeiten durchführen ließ; 1987 schließlich konnte der neue Aussichtsturm
errichtet werden 14).

Die Ruine liegt östlich der Stadt, auf einer Erhebung unterhalb der Höhenzüge
des Hotzenwaldes. Die Fläche, auf der sie steht, ist an drei Seiten durch abfallende
Felsen und im Nordosten durch einen Graben isoliert. Erhalten ist im wesentlichen
nur ein vorne links, d.h. westlich, offenes Mauerrechteck aus gelben Sand-Bruchsteinen
, etwa 1,50 m stark und recht unterschiedlich zwischen etwa einem und vier
Metern hoch.

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