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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
62.2000, Heft 1.2000
Seite: 64
(PDF, 34 MB)
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von dort ein Andenken mit nach Hause gebracht: „Im Bremisthai gegen Sitten über,
am wasser under den grossen felsen, findt man diser steinen on (ohne) zal, von
welchen ich einen mit mir gen Basel bracht hab." Da man in unserer Gegend bisher
nur die Holzkohle kannte, war das natürlich eine kleine Sensation (403/404).16)

b) Westrich, Hunsrück und Eißel
Im Kapitel „Beschreibung des Rheinstromsz auff der Gallier seyten..." ist von
Erzvorkommen im Westrich. Hunsrück und in der Eifel die Rede. Es gibt dort
Quecksilber, Blei, Eisen, Silber und Kupfer. In der Grafschaft Sponheim beispielsweise
findet man das beste Kupfer, „so in allen landen mag gefunden werden". Bei
Trarbach im Hunsrück werden große Mengen an Blei gewonnen, und die bis zu 50
Zentner schweren Bleiklötze legt man auf riesige Holzstöße. In Brand gesetzt, bringen
sie das Blei zum Schmelzen, worauf es in eigens zu diesem Zweck ins Erdreich
vertiefte Gruben rinnt, wobei durch die Abkühlung zentnerschwere Bleibarren entstehen
. In Kronenburg und Schleiden werden mit dem abgebauten Eisen Öfen fabriziert
, die für den Export bestimmt sind, u.a. nach Schwaben und Franken. Silbergruben
gibt es im Amt Birkenfeld und bei Bad Kreuznach, ferner in der Umgebung der
Stadt Mayen. Leider seien diese durch das Ungeschick der dortigen Bauern verwahrlost
, wodurch ihr weiteres Bestehen in Frage gestellt sei (603/604 und 606).

c) Tirol

Genannt werden die Erzvorkommen auf dem Gossensass 171 sowie im nahe gelegenen
Sterzing, wo sich ein reiches Bergwerk befinde und wo auch Messer und
Schwertklingen hergestellt würden (686/687). Den Schwerpunkt von Münsters Darstellung
bildet jedoch die Ortschaft Schwaz, das Zentrum des Tiroler Bergbaugebiets
. Es scheint, daß der Schwazer Bergwerksbetrieb im 16. Jahrhundert auf seinem
Höhepunkt angelangt war. Münster bezeichnet Schwaz als „marckt oder mechtig
dorff, darin am Falckenstein unn Erbstollen onsaglich gut von sylber- und kupferertz
für und für, tag und nacht durch ertlich tausent knappen gehauwen und geschmeltzt
wird". Dabei war das Bergwerk erst etwa hundert Jahre alt. Anfänglich im Besitz
der Edlen von Freundsberg, gelangte es an Habsburg, als man seine Bedeutung
erkannt hatte: „Aber do man des Schatzes innen worden, ist grund unn boden bald
von Hertzog Sigmunden (1427-1496, Herzog von Oesterreich und Graf von Tirol)
an das hausz Oestereich mitt tausch gebracht worden." Zur Förderung des Bergwerksbetriebs
habe 1449 dieser Fürst die ersten Bergwerksordnungen erlassen. Außer
Silber und Gold enthält das Bergwerk auch „gut edel gestern als magneten unn
malachiten". Das an edlen und guten Metallen reiche Tirol ist namentlich auch
wegen seiner guten Qualität des Kupfers berühmt (688/689).

d) Exkurs über den Wert der Metalle
Dies nimmt Münster zum Anlaß, in einem ausführlichen Exkurs auf die Kriterien
einzugehen, welche den Wert der einzelnen Metalle bestimmen. Dazu gehört
einmal die „Tugend", die ein Metall besitzt. Was Münster unter diesem

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