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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
62.2000, Heft 1.2000
Seite: 114
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2000-01/0116
Bei der Wassersucht, die 55 mal als Todesursache erscheint, handelt es sich um
eine abnorme Flüssigkeitsansammlung (Ödem) im Körper, meist durch Herzversagen
, aber auch durch Nierenkrankheiten, Eiweißmangel, toxische Gefäßwandschädigungen
und andere Ursachen bedingt. Die Wassersucht wird von 1668
bis 1897 erwähnt und suchte sich ihre Opfer in allen Lebensaltern zwischen 15
und 87 Jahren aus. wobei die weiblichen Einwohner (39) mehr als doppelt so oft
wie die männlichen (16) betroffen waren.

An Gallenfieber bzw. Hitzigem Gallenfieber starben im Kirchspiel 52 Personen
, verteilt auf die Jahre von 1707 bis 1810. wobei das Jahr 1797 eine Spitze von
13 Todesfällen brachte, während die Zahlen sonst zwischen einem und fünf Toten
schwanken. Alle Filialorte waren (ihrer Einwohnerzahl entsprechend) gleichmäßig
betroffen. Hinter dem heute nicht mehr gebrauchten Ausdruck Gallenfieber können
sich Typhusfälle ebenso verbergen wie fieberhafte Erkrankungen der Gallenwege
(Cholangitis), oft verbunden mit Gelbsucht.

Mit Engbrüstigkeit bezeichnete man früher die Atemnot oder Kurzatmigkeit,
die auf Bronchialasthma oder ungenügende Herzleistung zurückzuführen ist. 28
mal taucht diese Todesursache zwischen 1729 und 1814 auf, sucht sich einmal
ein einjähriges Mädchen, sonst aber Männer und Frauen über 40 bis zu 82
Jahren als Opfer aus. Auch diese Krankheit verteilt sich auf alle Teilorte des
Kirchspiels.

Im Kindbett starben zwischen 1666 und 1833 insgesamt 33 Wöchnerinnen. Die
jüngste Mutter war 19 Jahre alt, die älteste 44. Dann und wann berichtet das
Totenregister von besonderen Umständen wie etwa am 26. März 1668, als eine
junge Mutter begraben wurde: „Hat den 24. u. 25.3. vor ihrem End je ein Knäblein
geboren, so sie unehelich aufgelesen/' Am 17. August 1723 beerdigte man in
Niederweiler Barbara Lentz geb. Kromer. die „mit Chirurg. Instrumenten von ihrer
Leibesfrucht befreit u. hernach gestorben" war. „Gestorben in Kindesnöten, ist
ihres Kindes Grab geworden", wurde bei der Bestattung von Barbara Grönacher
am 13. November 1729 vermerkt. Die 32jährige Kunigunda Dschorp „war gleich-
balden nach Genesung eines toten Söhnleins gestorben". Am 28. Januar 1764 war
Catharina Brunner in Lipburg, „nachdem ihr totes Kind von ihr genommen, auch
gestorben". Und schließlich ein besonderer Fall: am 16. Mai 1833 wurde Katharina
Elisabetha Kühne zur letzten Ruhe gebettet, „welche bei der Geburt ihres
Kindes schon einige Stunden tot war".

Brustbeschwerden, einmal mit Husten, einmal mit Steckfluß und einmal mit
Beschwerden im Unterleib verbunden, lassen sich schlecht genauer definieren. Sie
tauchen 26 mal zwischen 1794 und 1817 auf. kamen sowohl bei männlichen als
auch bei weiblichen Personen vor und waren in allen Filialorten vertreten. Betroffen
hat es alle Lebensalter vom Kleinkind bis zum Greis.

In 25 Todesfällen wird Brustwassersucht als Ursache angegeben, einmal
verbunden mit Auszehrung. Es handelt sich bei dieser Krankheit, die zwischen
1790 und 1817 genannt wird, um eine Ansammlung entzündlicher Flüssigkeit im
Brustfellraum, hervorgerufen durch Brustfellentzündung (Pleuritis). Metastasie-

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