http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2000-01/0195
die später hinzugekommenen Funde in Friedrich Garschas Werk ..Die Alamannen in Südbaden
" ihre Berücksichtigung fanden. Der zweite Teil des Buches ist der Zeit vom fünften
Jahrhundert bis zur Gegenwart gewidmet.
Besonders erwähnenswert erscheinen die Beiträge „Die kriegerischen Auseinandersetzungen
zwischen Rudolf von Habsburg und dem Bischof von Basel", „Der Krieg zwischen
Basel und Österreich". „Die großen Pestläufe von 1610/11 und 1629", „Die drei badischen
Revolutionen von 1848/49 und ihre Auswirkungen auf Grenzach und Wyhlen" und
„Das markgräfliche Hochgericht am Grenzacher Horn". Des weiteren gibt der Autor einen
Einblick in die Herkunft und Bedeutung der beiden Ortsnamen. Ebenso wird die Entwicklung
der Industriegeschichte in der Doppelgemeinde umfassend beleuchtet. Nicht vergessen
werden darf natürlich die Geschichte des Klosters Himmelspforte.
Einen außerordentlich wichtigen Aufsatz, nicht nur für die Burckhardt-Forschung. bringt
Erhard Richter auf den Seiten 342 bis 359 unter der Überschrift „Jacob Burckhardt und
Grenzach ".
Nicht fehlen darf natürlich auch ein Beitrag zur Geschichte des Weinbaus. Die Geschichte
der älteren Gasthäuser (vor 1900) von Grenzach und Wyhlen hat Erhard Richter am
Schluß des Buches behandelt.
Der unermüdlichen Schaffenskraft von Erhard Richter ist es zu verdanken, daß seine
Forschungsergebnisse nach mehr als drei Jahrzehnten akribischer Arbeit nun in gedruckter
Form vorliegen. Der Ehrenbürger von Grenzach-Wyhlen legt mit seinem jüngsten Werk
eine Arbeit mit informativen Beiträgen und Fotos vor, die der Öffentlichkeit bislang
teilweise nicht bekannt waren. 5?//? Werk ist damit nicht nur inhaltlich wertvoll, sondern
auch gestalterisch beeindruckend, da sich die Bild- und Textanordnung ideal ergänzen. Die
vorliegende „Chronik" ist ein spannend geschriebenes Buch, teilweise auch eine sehr persönliche
Auseinandersetzung eines besonders engagierten Autors mit vielen historischen
Themen, mit denen er sich beschäftigt und auseinandersetzt.
Die jüngste Publikation von Erhard Richter baut z.T. auf seinen anerkannten früheren
Arbeiten auf. Dabei hat der Verfasser alles grundlegend überarbeitet und durch neuere
tiefgehende Nachforschungen ergänzt.
Die Qualität dieser bedeutungsvollen Publikation ist zweifellos in erster Linie ein Verdienst
v on Erhard Richter, der in jahrelanger mühseliger Arbeit in- und ausländische Archive
„besuchte" und somit die einzelnen Mosaiksteinchen zu einem Gesamtbild zusammengefügt
hat.
Der frühere Bürgermeister von Grenzach-Wyhlen. Hansjoachim Könsler, zitiert in seinem
Geleitwort den römischen Geschichtsschreiber Caius Sallustius Crispus mit den Worten
: „Es ist mühselig. Geschichte niederzuschreiben" .
Erhard Richter hat mit seinem (Schreib-)Stil und nicht zuletzt aufgrund seiner langjährigen
Beschäftigung mit der Regional- und Ortsgeschichte das Gegenteil bewiesen.
Die Gemeinde Grenzach-W_v hlen darf sich glücklich schätzen, in Erhard Richter einen so
engagierten Historiker und Chronisten gefunden zu haben.
Alles in allem ist das Buch eine Fundgrube und ein fundiertes Lese- und Geschichtsbuch
mit vielen informativen Beiträgen zur Geschichte von Grenzach-Wyhlen und seiner Umgebung
, das es v erdient, v iele Leser zu finden.
Elmar Vogt
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