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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
62.2000, Heft 2.2000
Seite: 16
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2000-02/0018
Unter der Lupe: St. Agathe in Fahrnau

Dagmar Zimdars und Peter Schmidt-Thome

Am 24. 6. 1998 kamen bei Renovierungsarbeiten im Innern von St. Agathe in
Fahrnau per Zufall kostbare Malereien des Mittelalters zum Vorschein. Durch
umsichtiges Handeln des Initiativkreises des Kuratoriums St. Agathe, der Restauratorin
und des Landesdenkmalamtes wurden die Wandmalereien rechtzeitig untersucht
, dokumentiert und für die Zukunft bewahrt. Dieser Artikel berichtet über
das Vorgehen des Landesdenkmalamtes während der Renovierungsarbeiten und
über Erkenntnisse der Mittelalterarchäologie, er stellt Ergebnisse der restauratorischen
Befunduntersuchungen vor (Abb. 1).

Zur Kirchengeschichte

Seit dem ausgehenden 12. Jahrhundert - erstmals für das Jahr 1173 - ist für
Fahrnau die Existenz einer Kirche urkundlich belegt.11 Die Nennung eines „ple-
banus in Vernowe in decanatu Wisental", also eines Pfarrers, im Jahr 1275 lässt
erkennen, dass diese Kirche den Rang einer Pfarrkiche einnahm.21 In einem Berain
des Klosters Weitenau aus dem Jahr 1344 lesen wir „ze Varnowe ze unserre
frowun'", woraus hervorgeht, dass es sich um eine Marienkirche handelt.31 In einem
Steuerverzeichnis der Diözese Konstanz aus der Zeit zwischen 1360 und
1370 ist sowohl von einer „Ecclesia ... Warnow". als auch im Zusammenhang mit
der Pfarrkirche von Schopfheim „cum filiabus. videlicet Eychein et Warnow" die
Rede.4' Aus dem Textzusammenhang ist unzweifelhaft die Existenz zweier Kirchen
unterschiedlicher Rangstellung in Fahrnau zu entnehmen. Seit der Mitte des
15. Jahrhunderts liegen dann zahlreiche Urkunden vor, die ausdrücklich von der
Liebfrauenkirche sprechen, und andere wiederum, die sich auf das, wie es dort
heißt, Gotteshaus oder die Kapelle St. Agatha beziehen.5' Erstmals 1501 taucht die
Bezeichnung „sant Agten gotzhus zu Farnow" auf, und zwar in einem Zinsverzeichnis
, in dem von derselben Matte sowohl ein Zins zugunsten der Agathenkapelle
als auch Unserer Frauenkirche benannt ist.6' Schon wenige Jahre später.
1508. heißt es in einem Steuerverzeichnis der Diözese Konstanz „Varnow reputa-
tur quasi mortua ecclesia" 7|, d.h. die Kirche von Fahrnau war nahezu eingegangen
. In der Folgezeit verschwindet dann die Liebfrauenkirche gänzlich aus den
Schriftquellen. Dennoch ist auch nach Einführung der Reformation im Jahre 1569
weiterhin ein Gotteshaus für Fahrnau als Filiale der Pfarrei Schopfheim belegt.
Hier werden die Toten von Fahrnau, Raitbach. Kürnberg und Schweigmatt beigesetzt
. In den Schriftquellen taucht für dieses Gotteshaus immer wieder auch der
Name St. Agatha auf. Es steht außer Zweifel, dass es sich hierbei um das heute
noch existierende Kirchlein handelt.8'

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