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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
62.2000, Heft 2.2000
Seite: 26
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2000-02/0028
Schopfheimer Bauten
des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts

Eine architekturgeschichtliche Betrachtung
Hermann Wider

Der Aufsatz gibt eine kleine, ausschnitthafte Stilgeschichte des 19. Jahrhunderts
, indem er an ausgewählten Beispielen zeigt, welche Wandlungen sich in
unserer badischen Amtsstadt beim Bauen im Verlauf des 19. und zu Beginn des
20. Jahrhunderts vollzogen. Vollständigkeit wurde - um den vorgegebenen Rahmen
nicht zu sprengen - nicht angestrebt. Da im Aufsatz des Verfassers über die
Architektur des 19. Jahrhunderts in der Südwestecke Badens in den vorhergehenden
Bänden dieser Zeitschrift auch mehrere Schopfheimer Bauten erwähnt wurden
, mussten. um unnötige Wiederholungen zu vermeiden, einzelne Beispiele kurz
behandelt oder übergangen werden. Es wurde (mit wenigen Ausnahmen) nur der
Zentralort ins Auge gefasst.

Das 19. Jahrhundert hat das Stadtbild Schopfheims in vielfältiger Weise geprägt
: Einmal durch markante Neubauten wie das Rathaus, das Bahnhofsgebäude,
das Gefängnis, die Volksschule oder die neuen Kirchen beider Konfessionen, zum
anderen aber auch durch kleinere Bauveränderungen, etwa durch die Neugestaltung
von Fenstern. Wenn es nicht schon früher geschehen war, wurde vielfach den
alten gotischen Gruppenfenstern die Pfosten ausgeschlagen (gut zu erkennen am
Haus Torstraße 6. wo die Ansätze noch stehen gelassen wurden) oder neue
schlichte Gewände verpasst (wobei an den Proportionen der Öffnungen erkennbar
bleibt, dass es sich um ursprünglich ältere Fenster handelt). Auch wurden da und
dort ältere Fensteröffnungen mit klassizistischen Fensterverdachungen versehen.
Aber auch neue Dachgauben, etwa die pittoresken, mit einem Spitzhelm versehenen
, an den Häusern Hauptstraße 45 und 49 oder kleine Kniestockfenster, Laubenanbauten
u.a.m. trugen zur Veränderung des Erscheinungsbildes unserer Stadt bei.

In den ersten Jahrzehnten stand die öffentliche Bautätigkeit im neu entstandenen
Großherzogtum ganz im Zeichen des Weinbrennerschen Klassizismus. Auch das
Amtsstädtchen Schopfheim hat entsprechende Zeugnisse aufzuweisen.

Das Schopfheimer Rathaus entstand 1826, im Todesjahr F. Weinbrenners. Entworfen
wurde es von einem linientreuen Schüler, der sich gewissenhaft an Vorbildern
seines Meisters orientierte. Das große, 1825 eingeweihte Karlsruher Rathaus
kam für ihn als Vorbild kaum in Frage. Näher lag eine Anleihe bei bescheideneren
Gebäuden des Meisters, auch wenn diese für einen anderen Zweck gedacht
waren. In den Grundzügen stimmt unsere Rathausfassade mit der Gartensei-

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