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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
62.2000, Heft 2.2000
Seite: 27
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2000-02/0029
Abb. 1: F. Weinbrenner. Gartenfront des Schlösschens in der Meinau bei Straßburg (abgebrochen)
mit der üblichen Dreigliederung und Einzelheiten, die wir auch beim Schopfheimer Rathaus finden

te von Weinbrenners Landhaus Meinau bei Straßburg (abgebrochen) recht gut
überein (vgl. Abb. 1). Ein bemerkenswerter Einfall des Schopfheimer Architekten
(vielleicht Friedrich Frinz. der 1826 Bezirksbaumeister in Lörrach war) bestand
darin, das Erdgeschoss zum Marktplatz hin mit offenen Arkaden zu versehen, eine
zweckmäßige Lösung, die wir in Baden schon am frühklassizistischen Gengenbacher
Rathaus finden. Wer Weinbrenners Architektur kennt, wird vielleicht
überrascht sein, dass der Weinbrennerschüler in Schopfheim den Mittelrisalit mit
fein verzierten ionischen Pilastern versah. Es war seinerzeit nicht beliebig, welche
Säulenordnung - die dorische, die ionische, die korinthische - ein Architekt an
einem bestimmten Gebäude verwendete. Die dorische galt allgemein als die ernsteste
und schlichteste, für Profanes. Nützliches, auch für „gröbere'" Zwecke oder
allgemein für das Untergeschoss vorgesehene Ordnung. Die korinthische galt dagegen
als die festlichste, würdevollste, prächtigste. Sie war auch allgemein dem
zweiten Obergeschoss vorbehalten. Die ionische lag in der Mitte (auch bei der
Geschossgliederung), war durchaus für gehobene Zwecke angemessen (z. B.
Theater. Bildungsstätten). So gab die verwendete Säulenordnung also einen Hinweis
auf die Funktion des Bauwerkes. Weinbrenner verhielt sich bei der Verwendung
der Säulenordnungen nicht so dogmatisch: zeitweise bevorzugte er generell
die dorische Säule. Wenn man Weinbrenners Profanbauten Revue passieren lässt.
erkennt man, dass er bei einem einfachen kleinstädtischen Rathaus wie dem in
Schopfheim wohl kaum die anspruchsvolle ionische Ordnung verwendet hätte.
Hier hat der Schüler in Schopfheim also etwas höher gegriffen, als dies der Meis-

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