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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
62.2000, Heft 2.2000
Seite: 63
(PDF, 34 MB)
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sehen Museum handelt es sich bei dieser künstlerisch wertv ollen Wirtshausmalerei
sehr wahrscheinlich um eine Auftragsmalerei Gustav Frieseneggers.

Gustav Wilhelm Friesenegger als Durchscheinbilder-Hersteller

Durchscheinbilder sind sog. Transparentgemälde, welche auf dünnes transparentes
Papier meist farbig aufgemalt wurden. Die sehr lieblich und mit fast grellen
Farben gestalteten Transparentbilder Frieseneggers thematisieren vorwiegend religiöse
Szenen von der Geburt Christi bis hin zur österlichen Erlösung.

In einen festen Rahmen eingespannt wurde das Transparentbild gegen das Tageslicht
oder vor eine brennende Kerze gestellt, wodurch das Bild herrlich leuchtete
und große Lebendigkeit erhielt. Man könnte es quasi als eine Art von Dia des
19. Jh. bezeichnen.

Das Betrachten solcher Durchscheinbilder war Mitte des 19. Jh. offensichtlich
sehr beliebt. Es entsprach dem Zeitgeschmack und kann wohl als erbauliche Freizeit
-Belustigung jener Zeit bezeichnet werden, in welcher von Menschen geschaffene
visuelle Genüsse nur in Form von gedruckten und gemalten Bildern zu haben
waren. So lagen denn auch die Schopfheimer im Trend jener Zeit, denn im Jahre
1864 z.B. konnten die Frieseneggerschen Transparentgemälde öffentlich bestaunt
werden. Die Witwe Friesenegger hatte die mehrfach stattfindende Bilderschau per
Annonce im „Statthalter von Schopfheim" angekündigt. Schauplatz des Ereignisses
im Mai war demnach das Haus des Büchsenmachers Ernst Blum (ehem. Forsthaus
im Hammer, heute Hauptstr. 153). Im Juli dienten die Anlagen des Sengele-
wäldchens als Veranstaltungsort.

Die Witwe Friesenegger, welche lt. Zeitungsannoncen und -berichten über die
zur Schau gestellten Durchschein-Gemälde im Jahr 1864 bereits im Haus des
Büchsenmachers Blum wohnte, veranstaltete auf diese Weise eine frühe Ausstellung
eines Teiles des künstlerischen Nachlasses ihres verstorbenen Mannes Gustav
W. Friesenegger. Jene damals gezeigten Transparentgemälde existieren noch
heute als Teil der sich im städtischen Museum befindenden Friesenegger-Samm-
lung.

Anmerkungen :

1) Die Bildersammlung Friesenegger umfasst ca. 237 Ansichten (Handzeichnungen, Aquarelle, Pinselzeichnungen
. Radierungen, Stahlstiche, Lithographien und Aquatinten) und ist seit 1936/38 Teil der
städtischen Museumssammlungen Schopfheim

2) Gustav Heinrich Gebhardt hat in seinen Skizzenbüchern zahlreiche Ansichten südbadischer Orte und
Landschaften des 19. Jh. festgehalten. Die Skizzenbücher selbst sind heute ebenfalls Teil der
städtischen Museumssammlungen

3) Carl August Friesenegger schrieb sich am 30.3.1822 in der Akademie der Bildenden Künste München
ein. unter der Matrikel-Nr. 731, im Fach Xandschaftsmalerei"

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