http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2000-02/0076
Abb. 7: Große Rheingold-Flitterchen (bis 4 mm) aus dem südlichen Oberrhein
den innerhalb von wenigen Wochen von den Goldsuchern verwüstet, die Gebäude
zerstört, seine Herden abgeschlachtet - Johann August Sutter. bis zum Januar 1848
noch Milliardär, verliert alles und stirbt 1880 in Washington.
Sein abenteuerliches und tragisches Leben hat immer wieder Journalisten. Regisseure
und Schriftsteller wie z. B. Luis Trenker in seinem „Kaiser von Kalifornien
" zu neuen Werken angeregt.
Dagegen zeichnet Friedrich Gerstäcker26' in seinen Reiseberichten das Leben der
einfachen deutschen Auswanderer und Goldsucher auf. Gerstäcker war im Jahr
1848 Zugführer der Leipziger Scharf Schützenkompanie, einer revolutionären Bürgergarde
, und schließt sich nach dem Scheitern der Revolution der Auswanderungswelle
nach Amerika an.
Mit dem Jahr 1848 verbinden wir aber nicht nur den alles auslösenden Goldfund
auf dem Boden von Johann August Sutter, nicht nur mit der Auswanderung vieler
badischer und pfälzischer Bürger in die USA und nach Australien, sondern auch
mit dem „letzten Akt" der Rheingoldwäscherei:
Durch die enormen Goldfunde in Kalifornien stürzt der Weltmarktpreis für Gold
ins „Bodenlose": Die schon immer nur im Grammbereich arbeitenden Goldwäscher
am Rhein sehen in ihrem Gewerbe keinen lohnenden Verdienst mehr -
zumal auch noch das Löschpapier erfunden wurde und somit der eigentliche Gewinnfaktor
ihrer Arbeit, der Verkauf von Löschsand an die Kanzleien und
Schreibstuben - völlig wegfiel.
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