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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
62.2000, Heft 2.2000
Seite: 85
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2000-02/0087
Wie aber fand der badische Goldwäscher den goldhaltigen Sand in den Goldgrienen
? Dazu verwendete er den Nirsch. Der Nirsch war eine von den Goldern
eingesetzte Holzschaufel, die bis 1,40 Meter lang und 20 Zentimeter breit war.
und - neben der jahrelangen Erfahrung als Golder - das wichtigste Sondierungsgerät
, um die Waschwürdigkeit des Rheinsandes zu prüfen:

Da die Innenseiten angekohlt waren, konnten die Goldwäscher - nachdem sie
den Nirsch in die zu beprobende Kiesstelle gestoßen hatten - sehr schnell die
Flitterchen auszählen, die sich in der Schaufel befanden.

Dazu spülten sie den leichteren Sand durch Hin- und Herschwenken der Schaufel
wes - übris blieb das schwere Konzentrat mit dem Gold. Und damit eine
sichere Bestimmungsmöglichkeit für die „Goldhöffigkeit" (Goldertrag) des Gold-
grienes: Lagen durchschnittlich 10 - 15 Flitterchen auf der Schaufel, erfolgte
umgehend die Kies-Sand-Gewinnung.

Bis ins 19. Jahrhundert hielt sich das ausgeübte Golder-Gewerbe, wobei unsere
Untersuchungen, die sich schwerpunktmäßig auf den südlichen Oberrhein konzentrierten
, keinerlei Hinweise auf die Form eines Wandergewerbes ergaben: Die
Golder kamen aus der ortsansässigen Bevölkerung und gaben vielfach ihr Gewerbe
innerhalb der Familie an die nächste Generation weiter. Viele Darstellungen -
wie das wohl bekannteste Aquarell ..Das Goldwaschen bei Carlsruhe" von J. M.
Volz aus: Teutschlands Nationaltrachten (1820) - zeigen ein sehr geschöntes und -
entsprechend dem Zeitgeist - romantisch verbrämtes Bild der Goldwäscherarbeit.

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