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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
62.2000, Heft 2.2000
Seite: 102
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2000-02/0104
Zunächst war für Briefe, die in Lörrach aufgegeben wurden, amtlich keinerlei
Herkunftsbezeichnung vorgeschrieben, so dass ihre Herkunft nur aufgrund des Inhaltes
identifiziert werden kann. Erst nach der Ernennung zum Reichspostamt wurde
allmählich eine zunächst handschriftliche Herkunftsbezeichnung ..de Lörrac(h)** eingeführt
.

Für die Beförderung des Schriftverkehrs zwischen den Amtsstellen in Schopfheim
und denen in Lörrach sorgte der sogenannte Stadtbote, der neben Gängen für
die Stadtämter auch Aufträge für die Bürgerschaft besorgte. Besonders anstrengend
war sein Dienst für den Stadt- und den Spitalrechner, für die er nicht nur
Forderungszettel an die Schuldner überbringen, sondern teilweise auch die Schulden
eintreiben musste. Da das Oberamt darauf bestand, dass die Postbeförderung
schneller erfolgen sollte, stellte es seinerseits einen eigenen Boten ein. So entstand
die von der Witwe des 1792 verstorbenen Schopfheimer Boten Karl Schmidt
beklagte Situation: „Bald bringt man mir was dem Oberamt gehört, bald dem
Fleiner was zu mir gehört und so geht es auch beim Baselboten zu".3'

Einen Missstand in Schopfheim prangerte 1805 der Kommissar Hartmann beim
Oberamt an. Der Baselbote, der auch die Post aus Lörrach mitbrachte, kam Mittwoch
- und Samstagabend in Gündenhausen an und legte diejenige Post, die nach
Langenau gehörte, im Wirtshaus zum Adler ab. Weil der Adlerwirt Pflüger die
Weiterleitung jedoch nicht übernehmen wollte, blieb sie dort liegen. Der Stabhalter
oder Wächter von Langenau sollte deshalb am Donnerstag- und Sonntagfrüh
kommen und die Schreiben abholen, wie das auch in Hasel der Fall war. Dies
hatte zur Folge, dass der Statthalter den Befehl erhielt, dem jetzigen Boten Bieg,
der die Post nach Lörrach und von dort zurück brachte, aufzutragen, dass er die -
auch auf seinem Botenweg - erhaltenen Briefschaften und Pakete nur an den
bestellten Spediteur in Schopfheim und unterwegs an die Vorgesetzten der genannten
Orte abgeben dürfe. Der Statthalter seinerseits erhielt die Weisung, dem
Stabhalter in Langenau zu befehlen, am Donnerstag und Sonntag die Papiere beim
Stabhalter in Gündenhausen abholen zu lassen.3'

Die seit dem l. Mai 1803 zum Kurfürstentum avancierte Markgrafschaft Baden
schied durch die Rfieinbundakte vom 12.7.1806 aus dem Reichsverband aus und
beanspruchte aufgrund dessen das Postregal für sich. Durch den Lehensvertrag
vom 2.5.1806 wird das gesamte Postrecht als Lehen dem Fürst Carl Alexander
von Thum und Taxis mit der Würde eines Großherzoglich Badischen Erb-Land-
Postmeisters verliehen. Dabei wurde vereinbart, dass die Postämter den Namen
Großherzoglich Badische Postämter führen."

1808 ordnete der Oberamtmann Calm in Lörrach an, dass der Schopfheimer
Bote alle oberamtlichen und privaten Briefschaften und Pakete auf der Tour von
Schopfheim nach Lörrach zu dem Posthalter Brödlin zu bringen und von da wieder
solche auf dem Rückweg mitzunehmen habe. Daher waren in Schopfheim alle
Postsachen entweder der Postspedition oder dem Oberamtsboten an bestimmten
Tagen zwischen 9-11 Uhr zu übergeben und angekommene Post zu übernehmen
. Der Landpostspediteur und Handelsmann Steinhäusler, der die Briefsamm-

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